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meine erste Miltoniopsis macht schon jetzt Probleme :(

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Su7Seven

Su7Seven
Orchideenfreund

ich möchteeeee nichtttt hysterischhhhhhhhhhhh klingennnnn abeeeeeer...

Spaß beiseite Smile

hallo, habe seit Jahren eine "normale" Orchidee in der Küche auf der Fensterbank. Die hat nie Probleme gemacht. Dann habe ich eine Miltoniopsis gesehen, den Duft wahrgenommen und war gleich schockverliebt! Ab nach Hause zur Phalaenopsis in die Küche. Die ist eher dämmrig, nicht so hell wie das Wohnzimmer. Geheizt wird nicht, so um die 15 Grad tagsüber. Durchs Kochen und Duschen sammelt sich schon gute Feuchtigkeit dort. Es ist ein Westfenster.

direkte Sonne gibt es auch nicht. Nachtabsenkung ist wohl vorhanden, noch ist es ja recht frisch nachts. Da die andere sich wohl fühlt, dachte sie fühlt sich auch wohl. Es fing schon damit an, daß als Beschreibung Miltonia steht, es aber nach Recherche eine Mitoniaopsis ist.

Die Blüten sehen jetzt nach 2 Wochen so aus...ich frag mich ob die Pflanze eingeht, oder die Blüten ihre Zeit hatten.  Zudem hat eine Blüte einen gelben Stiel. Dieses unter Teil weiß gar nicht wie es heißt, hat leichte Falten ist aber fest. Google sagt mir es soll keine Falten haben.

Und jetzt sind die Blätter der länge nach gefaltet. So wie die inneren Blätter von Lauch. Werde es hoffentlich schaffen Bilder hochzuladen. Ich habe sie bis zu einem Teil in eine Plastikhülle gesteckt und rundherum war dann die Luftfeuchtigkeit 70/80%.

Ich hab sie total in Ruhe gelassen, nicht umgetopft oder so. Weiß auch nicht grad wie ich sie wässern soll? wie viel wäre zu viel, wie viel zu wenig..mässig feucht, was soll das genau heißen? Die will doch sicher Regenwasser oder destiliertes Wasser? Ob sie Eierschalen und Bananen mag? Ach ja der Ziehharmonikaeffekt war glaub ich schon vorher da. Zudem versucht eine Knospe(?) sich zu öffnen, hängt aber irgendwie mittendrinn fest. Brauchen die eher länger als die Phalaenopsis? in diesem Stadium ist eigentlich die Blüte am nächsten Tag voll entwickelt.

was stimmt denn mit meinem Baby jetzt nicht. Ich würde sie eigentlich gerne mal umtopfen laut youtube in Spaghum moos  und Perlitmischung.

traurige Grüße
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schizodium

schizodium
Orchideenfreund

Es gibt Versuche mit Phalaenopsis da simuliert man die Zustände auf einer Fensterbank und gibt denen 500 lux,
das können die lebendig überstehen. Ich habs auch selbst schon ausprobiert.
Mit den derben Blättern können die notfalls die Spaltöffnungen zu lassen und leben wie ein Kaktus (der lange mit minimaler Photosynthese überleben kann) und das selbst produzierte Co2 recyclen. Der Motor läuft immer noch, aber im Leerlauf.

Miltoniopsis hat weichere Blätter und hat es insgesamt etwas schwerer.
15000 Lux wäre besser. Sogar 5000 wäre besser als nichts.
Ein Versuch mit Licht wäre angebracht.

Die Pflanze sieht aus wie das was jetzt überall für 7 Euro abverkauft wird, bevor die Produzenten in Holland wie Smaal Orchids (= SOnatural grösster Produzent der Welt) liquidiert werden, wird noch das was in Produktion ist vorgezogen zur Blüte gezwungen und kann auf den Versteigerungen noch bis 2-4? Euro bringen. Viele dieser Produkte sehen halt nicht gut aus und jetzt kommen sie raus aus ihren computergesteuerten Produktionsanlagen in die Dunkelheit und Kälte.

Mein Rat:
Luftfeuchte: nicht wichtig
Nachtabsenkung: nicht wichtig
Substrat: kein Substrat ist das beste Substrat.
(Das beste setzt sich aber am Markt oder sonstwo zB in der Politik nie durch, eher das schlechte)
Substrat rauszupfen mit Pinzette, Topf in ein Glas, täglich dest Wasser + etwa 10-30mg Salze als Dünger auf die Wurzel sprühen, oder etwas Wasser reinschütten und später abgiessen, dazu noch ebensolche Mengen MgSo4 (Bittersalz) und CaNo3 (Kalksalpeter) immer oder oft zudüngen


gruss Jürgen

Su7Seven Gefällt dieser Beitrag

Biene

Biene
Orchideenfreund

Hallo

Wie unschwer erkennbar, sehen Phalaenopsen völlig anders aus als Miltonien oder
Miltonopsis. Orchidee ist halt nicht Orchidee.

Ich empfehle mal hier oder im Netz oder in Büchern zu schauen, was Miltonien/ Miltonopsis an Ansprüchen haben. Auf jeden Fall sind sie deutlich sensibler als Phalaenopsen.

Meine stehen recht kühl und auch mit wenig Licht im GWH. Knitterwuchs entsteht bei trockener Haltung. Die Knitter in den Blattspitzen sind älter und nicht der aktuellen Haltung geschuldet.
Zum Substrat kann ich nichts sagen. Meine stehen in relativ. feiner Pinienrinde.
Meine sind aufgrund mehrerer Spinnmilbenangriffe leider auch Pflegfälle.

Viel Glück winken

Eli1 und Su7Seven Gefällt dieser Beitrag

schizodium

schizodium
Orchideenfreund

Die Kultur von Miltoniopsis vexillaria wird oft mit der von Odontoglossum crispum verglichen,
daran kann man sich deshalb gut orientieren,
crispum kommt aber noch höher bis 3000m vor
die Wurzeln von vexillaria seien aber empfindlicher auf Salze.

hier ein interessanter Erfahrungsbericht zur Kultur von Odontglossum, den ich sinngemäss und mit Anmerkungen statt wortwörtlich übersetzt habe.
Wie man sieht ist Hamilton einer dieser unbelehrbaren Anhänger der Orchiata-sekte.
Jeder hat seine eigene Methode, es geht auch um Zeitaufwand und Kosten.




Bob (Robert) Hamilton (HAWK HILL ORCHIDS) schreibt 2014:
„Odontoglossen gehen zugrunde, wenn sie keine Luft an ihren Wurzeln haben. Es ist wichtig, dass ihre Wurzeln Luft haben und nicht durch Nässe erstickt werden.
Sie sollten nicht zu nass bleiben und auch nicht übermäßig austrocknen, vor allem nicht bei heißem, trockenem Wetter.

-Philip Altmann in Melbourne hat sehr gute Erfolge in neuseeländischem Sphagnum gemischt mit Styropor.

-Es ist allgemein anerkannt, dass die EYF den Weltstandard für die Kultur gesetzt hat.
Alan Moon, der Kurator für Orchideen an der Eric Young Foundation,
kultiviert in einer Mischung aus zwei Sorten Grodan-Steinwolle.
einer Mischung aus :
-hydrophobem Grodan plus einer saugfähigen hydrophilen Grodan Sorte,

so dass die Grodan Mischung feucht aber nicht zu nass bleibt.

Das Wichtigste bei jeder Mischung ist die Aufrechterhaltung des Verhältnisses von Feuchtigkeit und Luft.

A. C. Bunts 1988. „Media and Mixes for Container Grown Plants“
definiert diesen Parameter als die "luftgefüllte Porosität".
Bei Rinde erfordert dies, dass etwa 50 % der Mischung Luftanteil bleit

-Der Luftanteil kann mit einer einfachen Methode gemessen werden:
Ein bekanntes Volumen  zB ein Messbecher, wird mit dem feuchten gut abgetropften Substratgemisch aufgefüllt
und dann bis zum Überlaufen mit Wasser gefüllt (ich verwende ein Stück Sieb, damit das Gemisch nicht wegschwimmt).
Das Wasser wird dann in einen Behälter umgefüllt, das Gemisch wird verworfen und dann wird das Wasser gemessen.
Vergleicht man die gemessene Wassermenge durch dem Volumen des vollen Bechers, erhält man den Luftanteil der Mischung .


-Die Mischung, die bei mir gut funktioniert, besteht zu 50% aus Ochiata "Power" (entspricht mittelgroßer Rinde) und zu 50% aus einem lokalen porösen "Lavagestein".
Orchiata ist aber nicht mit Rinde schlechterer Qualität vergleichbar.

-Beim Mischen der verschiedenen Materialien ist es wichtig, dass das andere Material in etwa die gleiche Größe wie die Rinde hat, damit der offene Raum groß bleibt.

-Das Mischen von Partikeln unterschiedlicher Größe führt zu einem geringeren Luftvolumen

Weitere Vorteile der Verwendung von Lavagestein sind, dass es schwer ist, so dass kleine Töpfe nicht umkippen können, und dass es viel billiger als Rinde ist.
Vergleicht man die Kultur in 100% Orchiata mit dieser 50/50-Mischung, so sind die Ergebnisse in etwa gleich, aber rote Lava ist preiswerter.

Lassen Sie mich hinzufügen, ich habe noch nie gute Ergebnisse mit nur anorganischen Substraten, dh 100% Perlit oder Gesteinen.

Ich habe viele Substratbestandteile aufgegeben, da Orchiata plus Lava bei mir so gut funktioniert:
-andere Rinde
-Holzkohle
-Perlit (zu leicht, möglicher Fluoridgehalt und schwer erhältlich in einer Größe vergleichbar mittlerer Rinde),
-Steinwolle (erfordert bei mir zu viel Messungen der Salze)
-NZ Sphagnum ist sehr gut, aber ich würde pleite gehen, wenn ich es verwenden würde.

Meine aktuelle Orchiata Lavamischung ist gut und hält mindestens ein paar Jahre.
Lassen Sie mich hinzufügen, dass ich sie mit einer kleinen Menge von gemahlenen Austernschalen puffere, die eine Quelle von Kalzium ist und hilft, einen angemessenen pH-Wert zu halten. Durch Abbau von Rinde und Dünger versauert das Substrat.

Giessen: Es ist immer besser, ein bisschen zu trocken zu halten und die Prallheit der Bulben als Indikator zu verwenden, als zu viel Wasser zu geben.

Dünger:
In den letzten Jahren wurde vorgeschlagen, dass erdlose Substrate (soil less) wie Rinde keine großen Mengen an Phosphor benötigen, wie das im Gartenboden der Fall sein kann. Es handelt sich um ein Element, das im Erdboden an Lehmkolloiden gebunden wird und für die Pflanze dann weniger verfügbar ist, das gilt nicht in bodenfreien Mischungen, so dass die Zugabe großer Mengen P bei Verwendung einer erdbodenlosen Mischung den Salzgehalt unnötig erhöht.

Ich habe gute Erfahrungen mit 17-5-24 und mit 20-20-20 gemacht. Die einzige Bemerkung, die ich hinzufügen kann ist, dass ich erst vor ein paar Jahren begonnen habe, einen Kalziumdünger (Austernschalen) zu verwenden, während viele andere Variablen im Spiel waren. Es scheint aber, dass Kalziumsalze mit Phosphor reagieren und das unlösliche Calciumphosphat bilden.
Diesem Gedanken folgend stelle ich von meinem derzeitigen 17-5-24 auf 20-20-20 um.

-ein EC von etwa 800 mikro Siemens pro cm bei kontinuierlicher Düngung ist geeignet,
wenn das Substrat nicht komplett abtrocknet.
Wenn ich ein ppm-Meter anstelle meines EC-Meters verwenden würde, würde es etwa 450-500 ppm Salze anzeigen, also 450-500 mg Salze pro liter.

-unter Verwendung des üblichen Umrechnungsfaktors:

0,6 x micro S/cm = ppm.

Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass die endgültige Stärke eines Düngerlösung die Summe des ursprünglichen Salzgehalts des Wassers plus des hinzugefügten Düngers ist. Wenn das Wasser einen höheren Salzgehalt aufweist, kann man nicht die gleiche Menge an Dünger hinzufügen wie jemand, der mit reinerem Wasser beginnt. Aus diesem Grund ist es nicht ratsam, den Düngeplan eines anderen nur nachzuahmen, und deshalb sind diese Messgeräte nützlich.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

-Zu viel Dünger führt zu einem Absterben der Blattspitzen und verringert das Wachstum.

-Wenn eine Mischung austrocknet, erhöht sich der Salzkonzentration, was die Pflanze unter größeren Stress setzt.

-Wenn eine Mischung zu feucht gehalten wird, sterben die Wurzeln ab und die Pflanze baut ab, da sie ohne Wurzeln kein Wasser aufnehmen kann.

-Sorgen Sie für eine gute Menge an Luftvolumen in einer Mischung, indem Sie die Mischung einfach halten
-und Komponenten mit ungefähr der gleichen Größe verwenden

Bob Hamilton“





gruss jürgen

Usitana, Befi, weeand, Marcel, sphingidae, OF-Willi und Su7Seven Gefällt dieser Beitrag

Christian N

Christian N
Moderator

Ein interessanter Beitrag.

Man erfährt viel Neues und wird an einige wichtige Regeln bei Orchideenkultur erinnert.

Außerdem kommt gut rüber, daß die Angaben eher als Denkanstoß gedacht sind.


Gruß
Christian

Su7Seven Gefällt dieser Beitrag

schizodium

schizodium
Orchideenfreund

Ein sehenswertes Foto das David Haelterman an einen recht sonnigen Standort gemacht hat
gibt einen guten Eindruck wie die crispum wachsen.
Kein Substrat, Flechten, gutes Licht.

Die Pflanze passt sich anatomisch dem Licht an,
die Blätter sind kleiner als diejenigen crispum
die im Schatten der Bäume wachsen
und sind nicht grün
sondern durch rote antioxidative Pigmente vor Lichtstress geschützt.

In Kultur müssen sie sich auf Lichtmangel im Winter
und zu viel Licht im Sommer einstellen,
das geht aber nur schwer.

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gruss Jürgen

Christian N, zwockel, Usitana, weeand, Marcel, sphingidae und Su7Seven Gefällt dieser Beitrag

Su7Seven

Su7Seven
Orchideenfreund

hallo, danke! hat es nicht geheißen Miltoniopsis mag eher nicht so hell? Sie hat nicht 7 sondern 15 Euro gekostet. Ja der böse Baumarkt..hab es halt dort entdeckt. Keine Absicht.

ok im Wohnzimmer ist es heller, aber auch trockener und wärmer. Ob das gut gehen würde? wie ist das mit dem Wasser gemeint? Substrat raus, aber Topf in ein Glas? täglich dann destiliertes Wasser, in den Topf der im Glas steckt? Salze aals Dünger sprühen, welche wären das? Dann abgießen, gleich oder später? Dann erst Bittersalz us.w zudüngen? nachdem das Wasser raus ist?  und jetzt bleibt alles im leeren Topf, im Glas, ohne Wasser, aber mit Dünger drauf? kann man das verstehen, oder liegt es an mir?

@Biene das sie anders aussehen ist mir auch aufgefallen. War auch nicht wirklich schwer zu erkennen, da offensichtlich...ja ich lese mich rein. Bis ich da durch bin ist die Orchidee aber tot, deswegen der Beitrag hier als Nothilfe sozusagen. Man gewähre mich...
kühl und wenig Licht, geht also doch gut. Kann ich denn jetzt das Substrat wechseln? ich möchte nicht zu spät kommen aber auch nicht die Knospen verlieren. Ich wünsche dir auch viel Glück mit den Spinnmilben. Die hatte ich noch nie, Gott sei Dank.

@Schizodium Sphagnum gemischt mit Styropor. Habs mit Perlit gesehen, und wollte das genauso machen. Erfahrung von anderen zählt halt auch viel für mich. Trau mich grad nur nicht.
...nicht zu nass bleiben und auch nicht übermäßig austrocknen. DAMIT habe ich Probleme. Ich weiß nicht was zu nass oder zu trocken ist. Sagen wir mal die Pflanze mit Topf wiegt 300 g. WEnn ich bis zu 400 g wässern würde, und dann warten würde bis sie wieder 300 g wiegt, usw. wäre das gut? Ich möchte sie in einen Topf setzen wo ich viele Löcher machen will. Wäre das Luft genug?

ich will das ganze nicht studieren und es soll auch keine Raketenwisschenschaft sein. Es soll einfach klappen wenn ich mich bemühe und nicht herumzicken. Eine einfach zu haltende Pflanze. Ich erfülle sehr gern ihre Bedürfnisse aber noch eine weitere Mimose halt ich nicht aus.

ok damit kann ich was anfangen  50% aus Ochiata "Power" (entspricht mittelgroßer Rinde) und zu 50% aus einem lokalen porösen "Lavagestein". Lokal klingt wieder fremd für mich? gemahlenen Austernschalen genauso. Ob ich das finden kann?
Alternative?

Zum Text: Giessen: Es ist immer besser, ein bisschen zu trocken zu halten und die Prallheit der Bulben als Indikator zu verwenden, als zu viel Wasser zu geben. Die Bulbe ist fest aber so irgendwie faltig wie am Bild. Ist das nun  zu trocken?
20-20-20 heißt das 20 g NPK oder wie es heißt. Ich versteh das mit den Zahlen nicht. Muß man das dann selbst mischen?

unter Verwendung des üblichen Umrechnungsfaktors:

0,6 x micro S/cm = ppm., hab ich da nicht grad was von Raketenwissenschaft gehört..

kann mir vllt. jemand sagen was im Moment meiner Orchidee gut tut, ob sie irgendeinen Mangel hat oder ob der Zustand normal ist, der Blüten. Wer weiß wie lange sie im Handel in voller Blüte gestanden hat.

also umtopfen, ja oder  nein? ins Wohnzimmer, hell und warm, keine wirklich große Nachtabsenkung, ja oder nein? Durchnässen wie die Phalaenopsis? ich lese mich ein, aber so eine Nothilfe wäre im Moment sehr erstrebenswert. Ich hab das Gefühl ich muß schnell handeln. Danke euch allen, lg

Christian N

Christian N
Moderator

Hallo Su7Seven,

ich kann Dein Problem gut verstehen.

Ich habe auch zwei Miltoniopsis-Hybriden, denen es z. Z. nicht besonders gut geht.

Sie haben bis vor kurzem wochenlang geblüht.
Normalerweise stehen sie temperierten bis warm im Gewächshaus, hell aber ohne direkte Sonne und schwache Luftbewegung sorgt dafür, daß die Blätter schnell abtrocknen können, denn im GWH können sie morgens etwas Spritzwasser abbekommen.
Sie werden während des Wachstums regelmäßig gedüngt, aber nur mit der halben Konzentration, die üblicherweise angegeben ist.
Als sie im Winterhalbjahr blühten, kamen sie in den Wintergarten, standen dort hell, aber etwas kühler und auch lufttrockener. Sie wurden etwas weniger gegossen.
In den WiGa kommen in der Regel alle meine Orchideen während der Blüte.
Besonders die, deren Blüten im GWH Wasserschäden bekommen könnten.

Nach Beendigung ihrer Blüte kamen die Miltoniopsis-Hybriden wieder ins GWH.
Ihr Zustand hatte sich während der Blüte verschlechtert, sie sehen geschwächt aus.
Die Blätter werden gelb und die Bulben sind geschrumpft.
Da Miltoniopsis keine richtige Ruhezeit hat, erscheinen in den jüngsten Neutrieben bereits   neue Blütentriebe mit wenigen Blüten.
Diese Notblüten habe ich abgeschnitten, weil sie selten die Normalgröße erreichen und die Pflanzen nur schwächen.
Die Pflanzen sind offensichtlich durch die Länge Blütezeit von mehreren Wochen geschwächt worden.

Normalerweise halten Orchideen dies bei guten Bedingungen auch problemlos aus.
Aber in meinem Fall versuchten die Pflanzen neben der Versorgung der Blüten mit Wasser auch Neutriebe wachsen zu lassen.
Bei den niedrigeren Temperaturen und dem jahreszeitlichen Lichtmangel haben sie sich offensichtlich übernommen.

Da ich diese Orchideen schon einige Jahre kultiviere, hoffe ich sie wieder aufpäppeln zu können.
Eine  dritte Orchidee mit ähnlichen Problemen ist Burrageara Nelly Isler.
Sie hat ähnliche Ansprüche an die Kultur, wie die Miltoniopsis-Hybriden und wird zusammen mit diesen kultiviert.

Bei gerade gekaufte Miltoniopshybriden gibt es immer wieder vergleichbare Schwierigkeiten.
Hier gibt es auch Stress durch die Blüte und die Umstellung von optimierter Kultur im Anzuchtgewächshaus zum neuen Standort auf der Fensterbank, verbunden mit veränderten Gießgewohnheiten.
Dazu kommen noch Transporte und ungünstigste Bedingungen in den Handelseinrichtungen.

Da mir die großen "Stiefmütterchenblüten" dieser Orchideen besonders gefallen, habe ich in der Vergangenheit mehrmals vergeblich versucht, diese Orchideen weiter zu kultivieren und zur Blüte zu bringen.
Da mich der Ehrgeiz gepackt hatte, habe ich es schließlich geschafft.

Trotzdem ist die erfolgreiche Kultur trotz GWH und WiGa eine schmale Gratwanderung geblieben.

Bei der Vielzahl der Gattungen, die meine Orchideensammlung umfasst, bleiben mir nur Nischen mit geeignetem Mikroklima für heiklere Orchideen und die ändern sich ggf. im Jahreszyklus. Eine Monokultur würde vieles vereinfachen oder überhaupt erst ermöglichen.

Leider kann man den Zustand Deiner Pflanze auf den kleinen Fotos nicht beurteilen.

Aber  folgende Tipps sind vielleicht hilfreich:
Ich würde die Pflanze noch nicht umtopfen, das bedeutet nur zusätzlichen Stress.
Ein heller, warmer Platz auf der Fensterbank, möglichst luftfeucht, ist anzustreben.
Das wichtigste ist dann die richtige Bewässerung.
Durchdringendes Tauchen und Warten, bis das Substrat fast trocken ist. Weniger ist dabei mehr!
Alternativ, vor allem beim Verdacht auf abgestorbene Wurzelwerk, wäre tägliches Ansprühen der Blätter. Die dürfen aber nicht dauernd feucht gehalten werden.
Die Pflanze ist über den Berg, wenn neues Trieb- und Wurzelwachstum erkennbar ist.

Ich wünsche Dir ein glückliches Händchen dabei und hoffe auf baldige Erfolgsmeldungen.


Gruß
Christian

zwockel, Biene, weeand und sphingidae Gefällt dieser Beitrag

schizodium

schizodium
Orchideenfreund

<<<<<<<<<<
>Topf in ein Glas, täglich dest Wasser + etwa 10-30mg Salze als Dünger auf die Wurzel sprühen, oder etwas Wasser reinschütten und später abgiessen, dazu noch ebensolche Mengen MgSo4 (Bittersalz) und CaNo3 (Kalksalpeter) immer oder oft zudüngen<<<

sorry das war aus Zeitgründen nicht eindeutig formuliert

soll heissen: 10-30 mg Salze gelöst in 1 l dest Wasser

gemeint war es so wie Brenneise es beschreibt
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oder so zum aufhängen
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Ich kann versuchen hier exemplarisch die Prinzipien der Pflanzenkultur zu erklären
dauert aber bis das fertig ist.

Der Beitrag von Hamilton war nicht zur Nachahmung gedacht
nur als Beispiel. Hätte ich eine Gärtnerei in San Francisco so würde ich es möglicherweis so machen wie er.

Eine eindeutige Anleitung zur Kultur
(ausser den Algorithmen einer Produktionsanlage oder Klimakammer mit Vollsteuerung aller Parameter)
kann es kaum geben,

da jeder andere Bedingungen hat,
meist teilweise sogar sehr sehr ungünstige Bedingungen hat
und mit vielen Kompromissen arbeiten muss.

Unter den suboptimalen Bedingungen des einen
können die Ergebnisse (wenn man einen Kulturparameter zB Substrat verändert)
ganz anders aussehen als beim anderen
der andere Kompromisse machen muss.

Deshalb sollte man Rezepte anderer Kultivateure nicht kopieren,
sondern nur versuchen aus deren Beispiel Grundprinzipien zu verstehen
aus denen dann plötzlich sehr sehr viele Details leicht verständlich werden.


Warum eigentlich Substrat?
„Das Substrat bei normalen Epiphyten nützt dem Kultivateur
nicht der Pflanze“

-Wer wenig gutes Wasser hat, kann mit Substrat das saugfähig ist Wasser sparen,
-mit saugfähigem Substrat kann man sogar Leitungswasser in Erwägung ziehen falls es einigermassen akzeptable Qualität hat,
-schweres Substrat verhindert dass ein Topf umfällt,
-werden Orchideen verkauft stehen sie wochenlang irgendwo rum, da braucht man Substrat.


Nass und Trocken: „Wasserwurzel und Luftwurzel“

In vitro Sämlinge und Pflanzen die lange konstant sehr feucht gehalten werden und nie abtrocknen bilden weniger Wurzeln, denn die werden ja nicht gebraucht und diese Wurzeln sind anatomisch an die hohe Feuchtigkeit angepasst und die dann richtiges Austrocknen nicht gut vertragen. Die muss man zum Umgewöhnen anfangs feuchter halten, so dass sie dann (zB weiter oben und weiter aussen im Topf, es gibt ja einen Feuchtigkeitsgradienten) mehr und neue Wurzeln bilden, die Trockenheit vertragen.
Pflanzen die lange konstant recht trocken gehalten werden sind ebenfalls anatomisch angepasst.

Ich vermute der einzige Weg ist letztlich für die Pflanze die Wurzelneubildung? Kann das jemand bestätigen?

Wer also glaubt eine Art muss sehr feucht ohne Abtrocknen oder sehr trocken gehalten werden und diese dann genau so kultiviert findet seinen Glauben bestätigt wenn er das Giessverhalten eines Tages ins Gegenteil ändert oder bei gleichen Giessverhalten zB von einem sehr wasserspeichernden Substrat in grossem Topf, in ein nicht oder wenig speicherndes in kleinem Topf wechselt und umgekehrt.

Es gibt 2 Alternativen, man könnte das Problem lösen indem man eine Steuerung und software baut, die das Substrat immer gleich feucht zB mittelfeucht hält oder sehr oft bei der pflanze bleiben und es manuell tun oder man sorgt dafür dass die Wurzel zB täglich abtrocknet oder zB 2 Tage feucht und dann 2 Tage Trockenheit.

Ich will niemanden bekehren, aber eine dritte Alternative bietet die Kuktur im Glas ohne Substrat.

Man kann die Wurzelspitzen dann alle beobachten und sieht immer direkt die Feuchtigkeit. Bei Sämlingen aus der Flasche oder bei Pflanzen die aus sehr feuchter Kultur kommen, kann man anfangs permanent einige mm oder mehr Wasser je nach Temperatur (im Sommer viel im Winter wenig) drin stehen lassen, das saugt sich hoch zu den trockeneren Wurzeln, oben können sich neue an mehr Trockenheit angepasste Wurzeln bilden. Bei Pflanzen die aus trockener Kultur kommen kann man die Trockenphase deutlich länger als die Wasserphase wählen etc etc
Man kann das so variieren, dass man gute Kontrolle über die Feuchtigkeit hat. Man kann auch lange oder dauerhaft feucht halten und dann auch notfalls sogar modifiziertes Leitungswasser nehmen, was bei aufgebundenen Pflanzen nicht geht, da die dann mit einer Kalkkruste überzogen sind und eingehen.



Dünger:

bei Substraten die
-keinen Dünger speichern
(zB 100% Styropor Substrat, hat keine Saugfähigkeit und speichert keine Ionen)
-oder zB bei Substraten die wenig saugen und wenig Salze speichern wie Perlit
besser immer jedem Gieswasser winzige Mengen Dünger zufügen.
Regelmässig noch mit dest. Wasser spülen.

(Kennwert für Speicherfähigkeit ist zB CEC = Kationenaustauschkapazität kann man in Tabellen nachsehen, extrem hohe Zahlen mit unterschiedlichen Einheiten zB bei Zeolith bedeutet viel Speicherung):




Mit 20 20 20 ist meist Peters 20 20 20 gemeint.


100 g des Salzgemischs enthalten 20g N, und 20g P2O5 und 20g K2O

steht auf dem Dünger zB 2 1 1, so ist er verdünnt zB Flüssigdünger mit giftigen Konservierungsstoffen.

Diese Zahlen stehen aus historischen Gründen auf jedem Dünger.

Uns interessiert das Verhältnis:
20 20 20    ist 1 zu 1 zu 1

Auf dem Etikett steht meist noch: soundsoviel lösliches K2O, das ist offensichtlicher Unsinn weder ist K2O im Dünger enthalten noch ist K2O löslich, es explodiert, es ist also wie immer nicht wörtlich zu verstehen: es ist soviel lösliches Kalium drin wie zB in 20 Gewichtsprozent K2O enthalten wäre, wenn K2O drin wäre. Der NPK gibt also nicht die Gewichtsprozente von N zu P zu K an, sondern von N zu P2O5 zu K2O. So haben die Gärtner immer schon gerechnet. Das hat historische Gründe. Es klingt wie Schwachsinn aber wäre nachvollziehbar und irgendwie wieder sinnvoll wenn man einen Dünger komplett oxidiert also in grosser Hitze verbrennt, was früher wohl eine gängige chemische Analysemethode war so entsteht P2O5 aus P und Sauerstoff und K2O aus K und Sauerstoff, gibt man dann Wasser zu P2o5 und zu K2O so gibt’s eine Explosion und es entsteht Phosphorsäure und Kalilauge.


Düngedosis:

ich gebe sagen wir 50g Salze in einen Messbecher und mache es zB so: ich fülle soviel Wasser auf so dass am Ende wenns gelöst ist 100ml Volumen entsteht, dann habe ich meine haltbare gesättigte Stammlösung (nach meiner Definition). Man kann auch 100ml plus 50g machen, wäre andere Definition.

(Magnetrührer etc, notfalls warte ich einige Tage bis alles gelöst)

Von der Stammlösung gebe ich 1 Tropfen in 1l Giesswasser.

Sagen wir der Einfachheit halber ein grosser Tropfen dieser Viskosität aus einer bestimmten Tropfflasche zB habe ein maximales Volumen von 50 mikro liter, er wiegt also 75 mg
(1yl Wasser wiegt 1 mg)
also 50 mg Wasser plus 25mg Salze.

Mein fertiges Gieswasser mit dem Tropfen Dünger hat also 25 mg Düngersalze pro liter, das sind 25ppm

parts per million
1mg ist ein millionstel kg und ein kg ist ein liter Wasser.

Wäre der
Umrechnungsfaktor 0,6 für ein Durchschnittssalz (0,6 mal ySiemens pro cm = ppm) zufällig für diese Salze richtig
so würde mein Leitwertmesser 0,6 x 25 yS pro cm messen also grob
50 yS pro cm

in der Praxis ist der Faktor nicht immer realistisch.

Dreisatz:
0,6 mal eine Unbekannte Zahl X = 25 ppm

X=25 durch 0,6 = 42 yS pro cm




Der Dünger zB MgSo4 plus CaNitrat plus Volldünger ggf plus Spurenelemente etc etc
nacheinander dem Gieswasser (und oder Sprühwasser, Sprühen ist aber nicht unbedingt notwendig) zugeben
oder besser aber weniger bequem getrennt geben. zB ein Tag Volldünger, ein andermal Kalziumnitrat, etc immer zB ein Tropfen Dünger pro Liter

zB mg abwiegen oder bequemer 1 Tropfen Dünger Stammlösung auf 1 l dest Wasser, rühren, dazu noch 1 Tropfen CaNO3 Stammlösung zu dieser Lösung, rühren
fertig ist 1l Gieswasser (und Sprühwasser) mit Volldünger plus extra Ca für diesen Tag.

In sehr verdünnten Lösungen die nicht alkalisch sind wie bei diesem Giesswasser und in nicht alkalischem Substrat
fällt dann kein unlösliches CaSO4 (Gips) oder CaPO4 aus.


am besten immer frisches Gieswasser plus Salze machen,

Giessen bei Kultur im Glas ohne Substrat:

einige Stunden bis 1-2 Tage in sehr wenig Wasser stehen lassen
abgiessen,
dann einige Stunden bis 1-2 Tage nicht wässern.

zB morgens Wasser zugeben, nachmittags abgiessen und abtrocknen lassen.

Unter starkem Licht und Wärme trocknet es schneller
also dann längere Wasserphase und viel Wasser.

Ist es aber zu kalt bei zu wenig Licht:
kürzere bis sehr kurze Wasserphase, weniger Wasser, lange Trockenphase
dann nicht nachts giessen oder über nacht nass halten.
zu nass kann dann tödlich sein

low light + cold + wet = dead



Beispiel:
Perlit ist ein Substrat mit vielen guten Eigenschaften.
Vergleich zu Grodan
Hydrophiles Grodan zB saugt sich extrem mit Wasser voll und ist dann lange sehr nass, es trocknet (ausser draussen oder im GWH im Sommer oder in einen kleinen Topf oder gar kleinen Tontopf) dann nur langsam über eine Woche oder länger ab. Nach den Giesen ist es sehr nass, vor dem nächsten Giessen trocken. Wollte man es gleichmässig feucht bei einer mittleren Feuchtigkeit zwischen den 2 Extremen halten müsste man sehr oft sehr wenig Wasser zugeben. Das ist zu kompliziert.
Perlit nimmt viel weniger Wasser auf, man könnte sogar täglich Giessen und hätte bequem eine Feuchtigkeit die die der komplizierten mittleren Feuchtigkeit bei Grodan entspricht. Dann könnte man 3 Tage Giesspause machen.


Falls
viel Nährstoffe (vor allem N) vorhanden sind
(in einem Substrat das einen geringen Luftanteil hat weil es sehr feucht und verdichtet ist)
können sich durch lang anhaltende Nässe
Populationen von vor allem anaeroben Bakterien aufbauen,
die Giftstoffe produzieren.
Noch schlimmer ist das bei organischem Substrat das dann irgendwann verfault, weswegen man vorher umtopft.
Bereits aerobe Bakterien verbrauchen O2 und nehmen es in verdichtetem Substrat den Wurzeln in Konkurrenz weg, ändert sich dann das Redoxpotential EH so vermehren sich die noch problematischeren anaeroben.

Trocknet ein Substrat oft ab, so haben diese Organismen wenig Chancen.
Genauso wenig in nährstoffarmem Material. In Perlit leben weniger Mikroorganismen als etwa in Schwarztorf.

Sphagnum und Weisstorf wird sehr nass aber hält länger bevor es verdichtet und abgebaut wird, es unterdrückt Bakterien durch den niedrigen pH und sogar wenn man den pH etwas erhöht. Deshalb sagen viele Sphagnum sei eine Art Antibiotikum.

Normales nicht zu kleines gewaschenes oder spezielles grobes gewaschenes Perlit kann man nicht übergiessen.
Die Frage nach nass und trocken stellt sich kaum. Egal wie oft man giesst, es trocknet schnell und ist nie zu nass, da es nicht so viel Wasser aufnehmen kann.

Styroporschnipsel als Monosubstrat ist in der Hinsicht noch extremer und hat besonders viele gute Eigenschaften, aber im Sommer käme man mit dem Giessen kaum nach.
Wer wenig Zeit hat, sagt dann das ist zu trocken.

Gute Qualität von Sphagnum hat im ersten Jahr ähnlich gute Eigenschaften wie Perlit aber nimmt viel viel mehr Wasser auf.

Styropor ist leider zu leicht und der Topf fällt um (wenn man keine Steine unten reintut) und es schwimmt im Wasser, bei zu heftigen Giessen schwemmt es nach oben aus dem Topf raus. Kann auch bei zu leichtem Perlit passieren, dann geht Perlit aus einem Substratgemisch nach oben und fehlt unten.

Organische Substrate sind meist leicht sauer, mineralische zB Bims dagegen neutral bis basisch.


Zu Perlit kann man falls nötig etwas grobes Kanuma oder Sphagnum zufügen um den pH in wenig zu senken auf 5,5 bis 6,5.

Ich habe gelesen der Meister (Popow?) hätte alles,
was schwierig war
in reines Kanuma getopft.
Weiss jemand mehr darüber?




Die Wurzel stirbt nicht durch Nässe allein:

Sie stirbt an anderen Faktoren. Möglicherweise sind das vor allem Bakterienstoffwechselprodukte die wiederum Nässe brauchen.

In der in vitro Kultur sind die ganzen Pflanzen sehr nass, (das kann sogar zu Vitrifikation führen, das ist sowas wie ein Ödem) aber die Wurzel stirbt nicht, (weil da keine Bakterien sind?)

Sind die Nährstoffe im Topf sehr knapp kann das ebenfalls kaum passieren, Bakterien können sich dann schlecht vermehren.

Die Wurzel stirbt vermutlich auch an Sauerstoffmangel ohne Bakterien, das müsste man überprüfen.
Ohne Sauerstoff eigentlich keine Zellatmung der Wurzel. Andererseits habe ich Orchideen in hermetisch verschlossenen in vitro Kulturen gesehen, die dort sehr lange überlebt haben..

Man könnte die Wurzel ohne Probleme in ein Aquarium wachsen lassen, oder das Wasser in einem Glas ohne Aquarienfiltermotor immer austauschen.
Was sie aber nicht gut verträgt ist faulendes Wasser oder faulendes Substrat.
In einem Aquarium habe ich einen Filter in dem aerobe Bakterien einen Biofilm bilden und Nitrifikatuion machen, das ist entweder ein hoher Bodengrund als „deep sand bed“ wo zusätzlich anaerobe in tieferen schichten und darüber die aeroben zusammenarbeiten, oder ein Filter mit Pumpe. Wenn ich den Filter ausschalte sterben die Fische durch Vergiftung.

Wenn ich also sage das Substrat darf nicht zu nass sein oder die Wurzel braucht Luft, so ist das nur eine Art Metapher.

Auf
grobes gewaschenes Perlit
oder Styropor
oder Kultur ohne Substrat im Glas für 12h 1cm bis 4 cm Wassersäule
oder bei aufgebundenen Pflanzen
trifft das Problem „zu nass“
kaum zu,
es ist nie zu nass im Sinne von Sauerstoffmangel oder anaeroben Bakterienpopulationen
und hat immer genug Luft.

Ein Glas das sehr hoch und immer mit Wasser gefüllt ist, wäre da problematischer.

Ich habe vor langer Zeit die Keimung von unsterilen Bletilla Samen bei Licht in dest. Wasser in unterschiedlich hohen Wassersäulen untersucht
der Samen sinkt nach erfolgter Benetzung im Wasser auf den Grund.
Steht über den Samen eine Wasserschicht 1 cm hoch, 2 cm, 3cm usw.
so keimen die Samen noch aber um so schlechter je höher die Wassersäule,
bei 10cm sehr schlecht.
Ich habe aber nicht herauszufinden versucht woran es liegt,
O2 oder CO2??

In der in vitro kultur mit Flüssigmedium nimmt man nach alter Tradition schnelle Laborschüttler oder langsame Rotation im Meristemrad.
Ich habe nicht überprüft warum
aber es funktioniert.

Ich habe eine Spiranthes odorata etwa 1 Jahr lang submers in einem Aquarium am Leben erhalten.

Einige epiphytische Arten von Flussufern und einige terrestrische Arten sind am Standort jedes Jahr monatelang unter Wasser. Aber das ist gutes fliessendes Wasser. Einige Sumpfarten scheinen am Standort auch unter Wasser zu keimen.

Eine Alte Methode Rückbulben von Cattleya zum Austreiben zu bringen ist sie einige Wochen bis 3 Monate in einen Eimer mit Wasser zu stellen oder feucht in eine Plastiktüte, die zugebunden wird.
Da ist kein Dünger für Mikroorganismen und meist faulen die nicht.

Es ist also nicht die Nässe.


Einige andere Gründe warum Wurzel absterben:

-zu wenig Ca
-starker pH Abfall (vor allem durch die Protonen die die Pflanze im Austausch an das Substrat abgibt wenn mit Ammonium gedüngt wird), sehr niedriger pH erhöht die Verfügbarkeit einiger Spurenelemente und die sind dann toxisch
-zu hoher pH erniedrigt die Verfügbarkeit, es entsteht Mangel
-zu wenig Licht.
Vermeiden; Ammonium Toxizität, Bor Toxicity, K excess, P excess



Beispiel:
Perlit Methode nach Wally Thomas:
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100% Perlit, Osmosewasser, MSU Dünger mit Ca Mg

man sieht li oben kein Loch im Topfboden
an der Seite etwa auf 1cm höhe hat er Löcher gebohrt, damit immer etwas Wasser drin steht,
Grund: dann muss er seltener Giessen.

Billiges Perlit für den Baustoffhandel kann ungeeignet sein,
besser in Originalverpackung für Zierpflanzen getestetes kaufen,
feine Bestandteile im Garten aussieben wegen Staub,
Perlit ist ein natürliches Gestein aber Staub nicht einatmen,
Feine Anteile im Garten verwenden,
Grobe Anteile in einen Eimer und mit Wasser auffüllen,
Perlit das oben schwimmt abkippen,
was unten bleibt als Orchideensubstrat verwenden.
Es gibt auch teures gewaschenes zu kaufen, dann noch prüfen ob es oben schwimmt.




gruss Jürgen

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Christian N

Christian N
Moderator

Ein hochinformativer Beitrag.

Sehr viel nützliche Informationen und die aufgeworfen Fragen sind wertvolle Denkanstöße.

Zitat:
„Das Substrat bei normalen Epiphyten nützt dem Kultivateur
nicht der Pflanze"

Ein Satz, der jedem, der epiphytische Orchideen kultiviert, im Hinterkopf bleiben sollte.

Einer der größten Fehler ist, neue Substrate, ohne Erfahrung damit zu haben, an kränkelnden Orchideen auszuprobieren.
Um dann, wenn keine Besserung eintritt, ins nächste Substrat umzupflanzen.

Die Foren sind voll von Schilderungen derartiger Aktionen.

Offensichtlich wird hier der Weg des geringsten Aufwandes betrieben, Substratwechsel scheint für viele die einfachste Form zu sein, das Wachstum zu verbessern.
Welch grundlegender Irrtum!

Im vorherigen Beitrag wird darauf hingewiesen, daß die Wurzeln (wie auch die Blätter) nach jeder grundlegenden Änderung der Wachstumsfaktoren neu und den veränderten Bedingungen angepasst gebildet werden.
Das erfordert Kraft und Zeit.
Die erste haben geschwächte Pflanzen nicht und die zweite fehlt den ungeduldigen Kultivateuren.

Deshalb halte ich den Beitrag von Jürgen für wertvoll, weil er Fakten zusammen trägt, die man sonst aufwändig einzeln suchen müsste.


Gruß
Christian

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Befi

Befi
Orchideenfreund

Danke für deinen Beitrag Jürgen.

Das ist alles sehr interessant, und wird mir sicher bei der Kultur meiner Pflanzen helfen.

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