Rückblick Orchideensaison 2022

Zeit für einen kleinen Rückblick auf das heimische Orchideenjahr mit einigen Bildern.

Wegen der Trockenheit mit Insektenmangel war für die nicht sehr früh blühenden Arten
der Samenansatz extrem gering, praktisch Totalausfall.
So etwas hatte ich bisher in meiner Lebenszeit nie erlebt.
Die Blüte war aber nur wenig eingeschränkt.




Dactylorhiza fuchsii
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Dactylorhiza majalis
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Limodorum abortivum, lusus mit zusätzlichen fertilen Staminodien links und rechts.
Der mehlige Pollen löst sich von den anfangs festen Paketen und die Körnchen gelangen auf die Narbe.
Falls vorher keine Insektenbestäubung erfolgt ist, wird die Blüte so autogam.
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Antheren und Narbe nach erfolgreicher Bestäubung,
Pollen sind schon aufgelöst und nicht mehr sichtbar.
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lusus mit Triandrie und fehlenden Petalen.
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Orchiaceras spurium.  
Dieses Insekt testet die Blüte sehr interessiert mit dem Rüssel, ist aber wohl kaum ein Bestäuber
Aceras selbst ist käferblütig und hat etwas Nektar. Orchis militaris hat keinen Nektar.
Orchiaceras bildet aufgrund diverser Isolationsmechanismen kaum jemals Samen.
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vermutlich auch xspurium
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Aceras anthropophorum
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Orchis simia
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Himantoglossum hircinum, dunkle und grüne Form.
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selten findet man var. longibracteatum
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Ophrys albertiana
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insectifera Hybride, hier schon ohne Pollen, gegen Ende der Blütezeit werden die nährstoffreichen Pollen
häufig von Larven von Langfühlerschrecken weggegessen.
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Ophrys sphegodes
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Ophrys fuciflora

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gruss, Jürgen

Danke für den informativen Beitrag!

Wo sind die Fotos entstanden?

Hochinteressanter Einblick in die einheimische Orchideenwelt, dazu mit fachkundigen Kommentaren. Danke!

Gruß
Christian

Die dunkelblaue Linie zeigt die Trennung zwischen dem orchideenreichen Muschelkalk (rosa Fläche)
und dem orchideenarmen Buntsandstein.
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Foto dunkles und grünes Himantoglossum: Muschelkalkhänge an der Obermosel, Landkreis Trier.
3 Fotos Limodorum: Tal der Saar, Unterer Saargau, Merziger Muschelkalkplatte.
alle anderen Fotos:  Tal der Blies, Muschelkalkgebiete der „Biosphäre Bliesgau“.

gruss Jürgen

Danke für den informativen Beitrag und die Fotos!

Sehr schöne Bilder

Sogar der Nestwurz ist eine eindrucksvolle Art, aber nur wenn sie frisch aufgeblüht ist.
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Das obige Foto von Neottia habe ich nicht weit vom Grab des Hieronymus Bock gemacht.
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Schon vor rund 500 Jahren hat er die Art beschrieben,
als das 9te Geschlecht der "Stendelwurz-Margendrehen-Knabenkräuter".
Oder 9tes Margendrehen. (in der damaligen Texturaschrift war das, was wie ir aussieht ix, also 9)
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Er hat damals die Schriften von Theophrast und Dioskurides so gedeutet:

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wie man sieht
war die Orchideologie damals schon recht kompliziert.
Margendrehen wird als Marientränen übersetzt.

gruss Jürgen