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Bau einer Nebelanlage im Gewächshaus

+2
cklaudia
Christian N
6 verfasser

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Christian N

Christian N
Moderator

Seitdem Ultraschallvernebler auf dem Markt sind, ging mir ein künstlicher Nebelwald im Gewächshaus nicht aus dem Kopf.

Die bisher angebotenen Geräte hierzu waren für diesen Zweck wenig geeignet.
Die erzeugte Menge an Nebel hielt sich in Grenzen und sie mußten in kurzen Zeitabständen wieder mit Wasser aufgefüllt werden.

Seit einigen Jahren habe ich jedoch Steba Luftbefeuchter LB 5 im Wintergarten und im GWH im Gebrauch, damit läßt sich die Luftfeuchte  spürbar anheben, für dauerhaften Nebel  sind die Raumvolumen aber zu groß und bei voller Leistung müssen 1x am Tag ca. 7 Liter Wasser nachgefüllt werden.

Eine meiner letzten Bestellungen bei der Firma Röllke war eine Taifun Fog Machine IX.
Eigentlich sollte sie eine Nummer kleiner ausfallen, aber es gab Lieferschwierigkeiten bei den Chinesen und mir wurde statt dessen dieses Modell angeboten, es war eine gute Wahl.

Ein mitgelieferter Trafo mit Überspannungsschutz liefert 36V bei einem Verbrauch von 300W.
Der Wasserverbrauch beträgt 5 l/Stunde !
Das ist eine Menge, die aber auch benötigt wird, um schnell raumfüllend Nebel zu erzeugen.
Die Nebelerzeugung ist nicht regelbar, doch über eine Schaltuhr recht einfach zu steuern.

Zunächst lag die Anlage aber herum, weil ich keine Vorstellung hatte, wie ich sie ohne großen Aufwand betreiben sollte. Mir schwebte vor, bei tagelanger Abwesenheit über eine Schaltuhr soviel Feuchte im GWH zu erzeugen, um auf ein Wässern von Hand verzichten zu können.

Wichtigste Voraussetzung für den Betrieb war aber ein ausreichender Wasserbehälter, die Fogmachine ist für einen schwimmenden Betrieb ausgelegt.
Da kam es mir sehr gelegen, daß fürs Wohnzimmer ein neues Aquarium angeschafft wurde.
Das alte Aquarium (220 l) kam ins GWH und wurde mit Regenwasser aufgefüllt.

Ein Probebetrieb ergab kniehohen Nebel auf dem Boden und ich überlegte, wie ich diesen unters Dach zu den Orchideen bekommen sollte.
Einfach einen Lüfter aufstellen war nicht praktikabel.

Der Zufall kam mir gleich 2x zu Hilfe.
Ich mußte für eine neue Heizung einen 100mm Rohrlüfter aus unserem Bad ausbauen.
Beim Aufräumen fand ich alte Abwasserformstücke.

Der erste Gedanke war, den Lüfter oben im GWH zu installieren und mit einer Rohrverbindung den Nebel anzusaugen.
Die Nässe wäre aber dem Lüfter auf Dauer sicher nicht gut bekommen.

Also machte ich folgendes:
In zwei Plexiglasscheiben wurde jeweils eine runde Öffnung für ein Abwasserrohr geschnitten und zu beiden Kopfenden des Aquariums in den oberen Rahmen eingepaßt.
Die Mitte wurde dicht mit einer Scheibe abgedeckt, die ein Reinigen und Nachfüllen des Wasserbehälters und den Zugang zum Nebler ermöglicht.

In eine Rohrleitung wurde der Lüfter für die Zuluft montiert, die andere Rohrleitung dient als Abluft mit einem Abzweig für die zweite Gewächshausabteilung.

Das Ganze funktionierte auf Anhieb und zufriedenstellend und hier sind die Fotos dazu:



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Der Wassertank und die Zu- und Abluftleitungen.



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Das Herzstück, die schwimmende Fog Machine



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Die Zuluftleitung mit Rohrlüfter führt in den Wasserbehälter.



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Die Abluftleitung, die den Nebel transportiert.



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Oben ist der erste Luftauslaß, ein Abzweig führt in die zweite Abteilung.



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Gleich hinter der Trennwand befindet sich der zweite Luftauslass.



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Damit beide Abteilungen die gleichmäßig mit Nebel versorgt werden, befindet sich am Auslass ein verstellbarer Schieber der mit zwei Klammern fixiert wird.



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Die Anlage in Betrieb erfüllt nach wenigen Minuten das Gewächshaus mit Nebel, der durch die stetig laufenden Lüfter gleichmäßig verteilt wird.



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Die beiden Steba-Nebler können während des Betriebes der Fog Machine eigentlich abgeschaltet werden.
Danach könnte man mit ihren 3 Leistungsstufen die Zeit beeinflussen, in der die Pflanzen wieder abtrocknen.




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Alle Pflanzenteile sind für die Dauer das Betriebes naß.




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Nach dem Abschalten sorgen die Lüfter dafür, daß die Pflanzen wieder abtrocknen.




Zunächst habe ich die Anlage von Hand für 1-2 Stunden eingeschaltet und das bei warm-trockenenen Wetter.
Damit möchte ich den Orchideen Gelegenheit geben, sich auf die neue Feuchtigkeitszufuhr umzu stellen.

Für die Zukunft wird es spannend.
Ich kultiviere ein breites Spektrum an Orchideengattungen aus allen Kulturbereichen.
Welche Orchideen werden besser, welche schlechter wachsen?



Gruß
Christian

Franz, sabinchen, zwockel, mom01, Chrispecht, KarMa, Befi und Gefällt dieser Beitrag

cklaudia

cklaudia
Orchideenfreund

Ein sehr interessanter Bericht, Christian. ja1 Vielen Dank dafür.
Die Benebelung sorgt bestimmt auch für eine gewisse Temperaturabsenkung, oder?
Machst du das mit der Benebelung später "nur" bei Abwesenheit oder willst du auf Dauer so bewässern?
Ich bin jedenfalls gespannt, wie es weitergeht und was für Erfahrungen du noch machst.

sabinchen Gefällt dieser Beitrag

Peregrinus

Peregrinus
Globalmoderator

Wie m Nebelwald...

Die Anlage wird jetzt jeden Tag ein bis zwei Stunden laufen? Dabei werden die Pflanzen klatschnass und zusätzliches Wässern entfällt?


_________________
herzliche Grüße
Matthias

sabinchen

sabinchen
Orchideenfreund

Das sieht super aus, ich denke für Masdevallien, Pleurothallis und Drakulas ist das das richtige Klima.
Es braucht aber ganz schön Platz. Wie ist denn der Stromverbrauch?
In der Urlaubszeit braucht man dann niemand der die Orchideen gießt. Das ist klasse. 👍👍👍👍👍

Christian N

Christian N
Moderator

Vielen Dank für Euer Interesse.

Das Hauptziel ist natürlich die Imitation von Bedingungen, wie sie im Nebelwald herrschen.
Eine Urlaubsbewässerung nur über die Nebelanlage ist nicht geplant, man kann die Zeit, die die Orchideen mit ihren natürlichen Wasserreserven überbrücken können, aber strecken. Wie lange, ist natürlich von den kultivierten Gattungen abhängig.

Ich habe zunächst mit einem eher sparsamen Einsatz begonnen und werde in nächster Zeit die Orchideen aufmerksam auf Veränderungen im Wuchsverhalten kontrollieren.

Der Gedanke an einen Kühleffekt liegt nahe, allerdings habe ich festgestellt, daß der Nebler im Betrieb Wärme abgibt.
Dabei erwärmt sich die oberste Wasserschicht.
Allerdings findet in jedem Fall die Verdunstungkühlung auf den Orchideenblättern  und anderen benetzten Oberflächen statt und wenn die feinen Nebeltröpfchen in der Luft verdunsten entziehen sie ihr auch Wärme.
Da die örtlichen Gegebenheiten sehr unterschiedlich sind, lassen sich diese Effekte schlecht in Zahlen fassen (theoretisch berechnen).
Entscheidend ist ihre Wirkung auf die Orchideen.
Ich habe bei der Errichtung des GWH jedoch von vornherein auf stark saugende Materialien mit großer Oberfläche wie vulkanischen Boden und Porenbetonsteine gesetzt.
Diese unterstützen den Effekt der Verdunstungkühlung.

Zum Stromverbrauch kann ich noch nichts aussagen, da die Stromversorgung von Nebler und Lüfter aus unterschiedlichen Verteilung kommen.
Aber für den Einsatz einer Schaltuhr muß ich das sowieso ändern und dann mache ich auch eine Verbrauchsmessung.

Interessant wird auch der Wasserverbrauch sein, denn sauberes Regenwasser ist bei mir streng reglementiert.
Dazu werde ich am Wasserbehälter eine Skala für den Wasserstand anbringen und in größeren Zeitabständen ablesen.

Der Platzbedarf der Anlage ist nicht groß.
Das ehemalige Aquarium hätte ich auch ohne Nebler als Regenwasserspeicher aufgestellt. Es lässt sich problemlos als Stellfläche für
Orchideentöpfe nutzen.
Durch die Verwendung standardisierter Abwasserrohre ( selbstverständlich kann man auch Lüftungsrohr nehmen) ist die Leitungsführung sehr flexibel und platzsparend.
Wegen der Eigensteifigkeit kann man idR auf Unterkonstruktionen verzichten.


Ich werde weiter berichten.



Gruß
Christian

mom01, Befi, cklaudia, sphingidae und OF-Willi Gefällt dieser Beitrag

OF-Willi

OF-Willi
Orchideenfreund

Danke Christian für dieses Thema, welches mich schon vor Jahrzehnten interessiert hat. Ich will hier berichten, wie ich es mit zwei Varianten angegangen bin.

1. Variante: Herr Ludwig (Ludwig-Orchideenzucht, bekannt von vielen Ausstellungen und durch seine vielen Sophronitis coccinea; lebt nicht mehr) hatte vor vielen Jahren ein Nebelgerät entwickelt und auch zum Verkauf angeboten (ich denke für etwa 1000 DM), bei welchem ein Hochdruck-Kompressor Wasser durch eine sehr kleine Düse schickte. Das Ergebnis war ein meterlanger Spray- oder Nebelstrahl. Ich habe es in seinem GW begutachten können. Es war mir damals zu teuer, und so habe ich selbst experimentiert. Ich erzeugte in einer handelsüblichen Hochdruck-Pumpflasche (die bekannten gelben) durch Anschluss eines Hochdruckreinigers einen hohen Druck, der das Wasser mittels einer Gasdüse (wurde in Heizungsanlagen verwendet, Loch 0,6 - 0,9 mm) zerstäubte. Die Gasdüse war ein erbetteltes Exemplar von einem Installateur. Ergebnis: Es funktionierte gut und vernebelte schnell mein GW. Nachteil: Der Kompressor musste sich außerhalb des GW befinden und machte natürlich Krach. Zudem hat die gelbe Pumpflasche den Druck nicht lange ausgehalte. Das Projekt wurde verworfen.
Derartige Zerstäuber gibt es unterdessen kommerziell (Fa. O'Fresh bis 7000 €; Fa. RAUCH Easyfresh mit bis zu 6 Düsen, ca. 1000 €) auch mit kontinuierlichem Wasserzufluss.
2. Variante: Jeder kennt die Ultraschall-Nebler, die auf Ausstellungen die Standbilder etwas interessanter machen sollen: Ein Nebler in einem kleinen Becken; der Nebel fließt dann über den Rand der Schale. Mit diesem Prinzip kann man kein GW vernebeln, da der Nebel sofort nach unten abfließt. Man muss ihn wegblasen oder absaugen. Hier meine Anordnung:
Eine handelsübliche kleine Mülltonne mit Deckel aus Kunststoff (Höhe ca. 70 cm, Durchmesser ca. 60 cm) bekam in etwa 2/3 Höhe von unten einige Löcher (D ca.12 mm) für den Lufteinlass. Die Tonne wurde mit Wasser gefüllt. Auf einem Schwimmring (Polystyrol, war schon bei den Neblern dabei) wurde die Nebeleinheit gesetzt. dieser hatte 6-8 Piezoelemente (weiß nicht mehr). Der Durchmesser der einzelnen Elemente war ca. 25 mm, also etwas größer als bei der Zimmerspringbrunnen-Variante.
In den Deckel der Tonne wurde ein Loch gebohrt für die Durchführung eines handelsüblichen Plasterohres (Abluft bei Innen-WC). In dieses Rohr wurde ein handelsüblicher Rohrlüfter gesteckt (D = 100 mm), der die Luft samt dem in der Tonne erzeugten Nebel nach oben blies. Das Rohr konnte man auch verlängern, so dass der Nebel wirklich nur "oben" zur Wirkung kam (ebenfalls Anwendung eines flexiblen weichen Rohres; alles handelsüblich).
Wichtig war hier die Wasserstandshöhe in der Tonne: Die Nebeleinheit musste ständig mit etwa 4 cm Wasser bedeckt sein und einen bestimmen Abstand zu den Luft-Einlasslöchen haben (musste ich experimentieren). Die Wasserzufuhr erfolgte kontinuierlich über eine handelsübliche Schwimmerreglung, wie sie auch in Toilettenspühlkästen verwendet wird (handelsüblich). Hier muss man auch experimentieren für die richtige Einstellung der Schwimmerhöhe. Das Ganze war an die Wasserleitung angeschlossen.
Diese Variante 2 funktionierte sehr gut und war sehr lange bei mir im Einsatz. Mein GW war innerhalb von wenigen Minuten pitschnass und die Luftfeuchte lag bei 100 %! Die Sicht war unter 0,5 m. Mein Leitungswasser hatte damals die Härte 2-3, war also fast kalkfrei. Die Nebeleinheit hatte eine elektrische Leistungsaufnahme von ca. 30 W pro großen Einzelnebler.
Mein Neblerprinzip wurde maßstabsgetreu nachgebaut von Herrn Tietz (Orchideen-Börse Werdau-Langenhessen) für sein großes GW.
Nun könnte man denken, man kann mit dieser Anordnung die Temperatur im GW im Hochsommer kräftig reduzieren. Leider nicht! Mein GW hat drei Dachfenster, die sich bei ca. 24 °C langsam öffnen. Im Sommer wie jetzt, wenn die Außentemperatur 27-30 °C ist, so sinkt auch die relative Luftfeuchte auf 30-40 %. Würde ich bei diesen Bedingungen nebeln, so würde die Feuchtigkeit sofort über die Dachfenster abziehen! Für eine geschlossene Vitrine halte ich es jedoch für sehr geeignet. Wichtig ist, dass dar Nebel nicht weggeblasen wird (dann ist er i.a. auch "unten") sondern abgesaugt; dann kann man ihn nach oben leiten!
Ich hatte damals meine Nebeleinheit über eine Zeitschaltuhr (Schaltkasten mit Hutschiene) immer spät abends für etwa 30 min laufen lassen.
Vorteile des Neblers:
1. Der feine Nebel ist sehr gut für die aufgebundenen und frei hängenden Pflanzen. Große Töpfe musste ich natürlich nachgießen. Für Phalaenopsen und Miltonien war es auf die Dauer zu feucht!!!
2. Ich konnte mein GW auch mal für einige Tage ohne Aufsicht lassen. Die Wasserzufuhr erfolgte automatisch.
Nachteile des Neblers:
1. Die Ultraschallgeber aus Piezokeramik werden mit der Zeit immer schwächer. Grund: Die Oberflächen verkalken oder es setzen sich andere feste Bestandteile ab (auch Regenwasser ist nicht frei davon!). Bei der Verneblung konzentrieren sich auch die "Schadstoffe" in der Wassertonne.
2. Es ermüdet wahrscheinlich auch die kristalline Struktur der Ultraschall-Geber. Ich haben heute nachgelesen: Ein Satz von 10 Gebern kostet ca. 90 € (zu der Frequenz kann ich nichts sagen). Es wird also auf die Dauer auch teuer.
Gute Geber, die wirklich nebeln und nicht nur einen Spaystrahl erzeugen, arbeiten mit Frequenzen von 2-3 MHz und sind inkl. der elektrischen Versorgungseinheit recht teuer.

Man sollte auch berücksichtigen, dass im Hochsommer die Temperatur im GW auch nachts recht hoch sein kann. Der Nebel senkt sie bei geschlossenen Dachfenstern um etwa 6-8 Grad.

Seit etwa 13 Jahren habe ich ein neues GW und leider auch recht kalkhaltiges Wasser. In diesem GW neble ich nicht mehr.
Nun macht was draus.

LG Friedrich

Christian N, Biene, cklaudia und sphingidae Gefällt dieser Beitrag

OF-Willi

OF-Willi
Orchideenfreund

Noch ein kleiner aktueller Nachtrag, der wohl auch hierher passt.
Gestern war es bei uns mittags 32 Grad, die gleiche Temperatur herrschte auch im GW; also habe ich gewässert und hatte dann 22 Grad. Da erinnerte ich mich an Experimente, die ich vor Jahren durchgeführt hatte:
Die Fa. Gardena bietet ein modulares Bewässerungssystem (Schläuche, Verteiler, Düsen; selbst zusammenstellbar) an (Baumarkt), das an eine normale Wasserleitung angeschlossen werden kann. Die kleinen verstellbaren Düsen tragen die Bezeichnung "Nebeldüsen". Nun, nebeln tun sie nicht, dazu ist der Wasserdruck mit ca. 3 bar zu niedrig. Sie zerstäuben jedoch ganz gut und erzeugen so Verdunstungskälte an den Stellen, die naß werden.
Ich hatte so ein System mit 8 Düsen im GW-Giebel installiert. Geschaltet wurde es durch einen Thermostaten in Verbindung mit einem Magnetventil. Ergebnis: Es wurde auch bei offenen Dachfenstern deutlich kühler im GW. Heiß wurden jedoch nur die Pflanzen, die direkt im Spray-Strahl hingen. Das war für mich unbefriedigend.
Das System sollte zur Kühlung gut funktionieren, wenn nur die Dachscheiben oder eine von Pflanzen freie Seitenwand des GW angesprüht wird. Für kleinere Vitrinen fände ich es auch gut. Für die Gewächshäuser, die ein Pflanzenliebhaber i.a. hat, macht es wohl keinen Sinn.

LG Friedrich

Christian N

Christian N
Moderator

Hallo Friedrich,

ein interessanter Beitrag von Dir, aber eine Frage dazu.

Zitat:

"....Heiß wurden jedoch nur die Pflanzen, die direkt im Spray-Strahl hingen..."

Wieso konnten die Pflanzen heiß werden, wenn sie vom Leitungswasser getroffen wurden?
Hatte sich das Wasser durch den Druck erwärmt ?


Gruß
Christian

OF-Willi

OF-Willi
Orchideenfreund

Hallo Christian, es war ein Freud'scher Versprecher: Die vom Strahl getroffenen Pflanzen wurden naß und kühlten im heißen GW ab, die anderen blieben im GW "heiß" wie vorher.
Danke für Deine Aufmerksamkeit!

Übrigens: Wenn sich eine unter Druck befindliche Flüssigkeit entspannt, kühlt sie sich immer etwas ab. Das ist Physik.

LG Friedrich

sabinchen

sabinchen
Orchideenfreund

Sehr interessant und Dankeschön für diesen Bericht. 👍👍👍👏👏👏

OF-Willi Gefällt dieser Beitrag

Christian N

Christian N
Moderator

OF-Willi schrieb:... Übrigens: Wenn sich eine unter Druck befindliche Flüssigkeit entspannt, kühlt sie sich immer etwas ab. Das ist Physik.

LG Friedrich

Hm, hört sich wie eine Belehrung an.

Komisch, daß Du in Deinem Beitrag letztendlich noch das Gegenteil geschrieben hast.
Und Freud ist an dem Fehler sicher nicht schuld.
Da hilft es nur, wenn man sich seine Beiträge vor dem Absenden noch einmal durchliest.


Gruß
Christian

UweM.

UweM.
Fachmoderator Paphiopedilum

und hier nun meine Erfahrungen mit beiden Befeuchtungstechniken:

Ultraschall (mit ähnlicher Technik, wie Christian es beschrieben hat:

innerhalb von einer guten halbe Stunde war bei mir ein ordentlicher Nebel vorhanden - allerdings nur in der Nacht. Bei sommerlichen Tagestemperaturen konnte kein befriedigender Nebel erzeugt werden - schon gar nicht bei offenen Fenstern.
Der Stromverbrauch mit 300 Watt / Stunde war mir dann auf Dauer auch zu hoch.

feine Nebeldüsen (Ölbrennerdüsen) mit Hochdruck nach dem Muster von G. Ludwig:

das Anlaufen der Anlage wurde von einem hohen Lärmfaktor begleitet. Nach wenigen Minuten war das GWH von feinem Nebel eingehüllt, der dann aber nach kurzer Zeit wieder verschwand. Wenn die Anlage bei hoher Hitze alle 30 Minuten angeschaltet wurde, konnte die Luft um wenige Grad im GWH gesenkt werden.
Allerdings gab es Bereiche im GWH, die dann sehr feucht waren (nach wenigen Wochen wuchsen Algen und vereinzelt auch Moose auf den Pflanzen) und andere zu trocken. Nach wenigen Wochen oder Monaten stellten sich Fäulnisflecken an Paphios und Phals ein - andere Orchideen waren davon nicht betroffen. Zudem war der Wasserverbrauch (Regenwasser) auch sehr hoch und dann in Zeiten im Sommer, wenn der Regenwasservorrat ehe begrenzt war.


Fazit:

seit vielen Jahren wässere ich meine Orchideen wieder per Hand. Eine Automatisierung klappt in meinem GWH nicht, da ich ja auch in mehreren Etagen die Orchideen kultiviere.

Außerdem ist es kontraproduktiv, die Orchideen am Tag mit einer hohen Luftfeuchtigkeit zu kultivieren - das gibt es in der Natur auch nicht.

Wichtig ist aus meine Sicht noch, die Bewässerung oder das Sprühen der Orchideen bis spätestens 10 Uhr abgeschlossen zu haben - sonst hatte ich bei den Paphs. und Phals. immer wieder mit Fäulnis zu kämpfen.

Bei außerordentlicher Hitze sprühe ich ausnahmsweise auch mal am Nachmittag - allerdings dann nicht mit zu kaltem Wasser. Danach werden dann aber zusätzliche Lüfter ins GWH gestellt, damit auch alle Pflanzen bis zum Abend abgetrocknet sind.

Die sehr warmen letzten Tage konnten in meinem GWH nur mit starker Schattierung und offenen Fenster überstanden werden - so konnten die Pflanzen auch ein verlängertes Wochenende ohne mich gut überstehen

Christian N, Biene, Miniorchideen, OF-Willi und Otro-Cultivador Gefällt dieser Beitrag

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