Wenn man ein Gebiet ein paar Jahre lang beobachtet, fallen einem schon merkwürdige Dinge auf - ich bin jetzt noch nicht lang genug dabei, um natürliche Fluktuation und bleibende Trends zu unterscheiden, aber folgendes fällt mir auf:
* Orchis miltaris hatte zunächst noch mehrere Großvorkommen - dieses Jahr nur noch eines, in der Nähe vom "Gipfelkreuz", auf der Abendsonnenseite. Da wo die Sonne den ganzen Tag hinknallt, gibt es noch Restexemplare im Schatten vom Wacholder.
* Ophrys insectifera hat sich dieses Jahr komplett vor mir versteckt, das war letztes Jahr um diese Zeit in der Vollblüte. Spinnen waren erwartungsgemäß schon verblüht und werden dann ja ohne Fruchtansatz schnell unsichtbar - was so viel heisst: es gab wenig Fruchtansatz.
* Zweiblätter sind dieses Jahr auch nicht soo verbreitet - kein vergleich zu den Massenblüten vor 2 Jahren
* Waldhyazinthen und Riemenzungen dagegen haben einen wahren Boom erlebt und ihre Gebiete jeweils weit ausgedehnt zu dem was ich aus den Vorjahren kannte
Die Verteilung von Gymnadenia und Anacamptis pyramidalis kann ich dieses Jahr noch nicht voll beurteilen, da beide bisher nur in ersten einzelexemplaren geblüht haben und man die knospigen Exemplare in der Fläche ja leicht übersieht - aber auch hier scheinen die eher trockenen Standorte etwas verarmt.
Alles in allem scheint Wasser aber auch und grade für die Orchideenstandorte ein großes Problem zu werden.
Andererseits: auch an Standorten, die man gut zu kennen glaubt findet man noch Kandidaten, die sich bisher versteckt hatten - in diesem Fall Orchis anthropophora.
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