Dendrobium wangliangii

Hallo zusammen, ich wollte nach Erfahrungen mit der Kultur und Erfolgen mit dieser außergewöhnlichen Art fragen, pflegt sie vielleicht Jemand oder hat es schon versucht?
Vielen Dank, herzliche Grüße Walter

Hallo Walter,

das D. wangliangii [G. W. Hu, C. L. Long & X. H. Jin] wurde gefunden in China (Nord-Yunnan) und 2008 beschrieben. Ebenfalls dort gefunden wurde das D. hekouense [Z. J. Liu & L. J. Chen], 2011 beschrieben. Beide Pflanzen sollen sich sehr ähnlich sein.
Man findet für diese Neulinge noch nicht viel im Netz. Ich vermute, sie werden wegen ihren Neuheit und des eng begrenzten Standortes noch kaum angeboten.
Die Kultur dürfte ähnlich sein wie bei anderen Pflanzen an diesem Standort. Doch: Dort gibt es große Höhenunterschiede (Berge bis über 2000 m)!
Das D. hancockii kommt auch etwa aus dieser Gegend und lebt auch in großer Höhe.

LG Friedrich

Friedrich, die Pflanzen sind sich im Wuchs recht ähnlich, die Blüten sind allerdings sehr unterschiedlich.
Das verwundert aber nicht weiter, müssen sich doch Blüten am schnellsten entwickeln um die Vermehrung von einer Generation zur Nächsten sicherzustellen.
Darüber hinaus wächst D. hekouense an der Unterseite von Ästen, während D. wangliangii an deren Oberseite vorkommt.

Dendrobium wangliangii wurde vor mehreren Jahr(zehnt)en in größerer Menge importiert, ist aber bald wieder aus den Angeboten verschwunden. Das mag auch an der geringen Verbreitung der Art liegen, sie kommt nur an einer Seite eines einzigen Tales vor.

Auch D. hekouense tauchte bereits vor einiger Zeit auf und wurde kurz auch in guter Stückzahl angeboten.

Doch sind beide Pflanzen bald aus den Sortimenten verschwunden, und ich glaube auch nicht dass sich viele Pflanzen in Kultur erhalten haben.

Ich hatte zweimal D. wangliangii in Kultur, doch war mir ein längerer Erhalt der Pflanzen nicht möglich. Blüten habe ich überhaupt nur ein Mal gesehen.

Da ich jetzt dem neuerlichen Erwerb von D. wangliangii aus Nachzuchten erwäge, wollte ich einfach nachfragen, ob vielleicht Jemand, und wenn ja, wie, Erfolg mit den entzückenden Pflanzen hat.

Viele Grüße Walter

Hallo Walter,


Im April 2021 bekam ich von den Schwerter ein Dendrobium hekuense...


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...und so sieht die Pflanze jetzt aus...

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... 3 Bülbchen, eins davon mit Blatt.


Dabei hat die Pflanze vor einem Jahr noch geblüht.
Vor mir hatte aber eine Schnecke die Blüten entdeckt und so angefressen, daß ich auf ein Foto verzichtet habe.

Mit ihrem Zustand reiht sich diese Art bei mir zu den Problemfällen D. vietnamense, D. devonianum und D. falconeri ein, alles Arten bei denen die richtige Winterruhe über das Überleben entscheidet.
Zu feucht gehalten, sterben die Bulben von der Basis her ab und zu trocken gehalten, vertrocknen sie.
Das Ganze läßt sich noch durch zu hohe Nachttemperaturen im Winter beschleunigen.
Ebenso verlieren die Pflanzen im Sommer nach Hitzeperioden mit über 30°C an Substanz.

Wie Du liest, kann ich nur Empfehlungen dazu geben, was unbedingt vermieden werden soll, im Ausschlußverfahren mußt Du jetzt erraten was die Pflanzen  brauchen.



Gruß
Christian

Christian N schrieb:

Mit ihrem Zustand reiht sich diese Art bei mir zu den Problemfällen D. vietnamense, D. devonianum und D. falconeri ein, alles Arten bei denen die richtige Winterruhe über das Überleben entscheidet.
Zu feucht gehalten, sterben die Bulben von der Basis her ab und zu trocken gehalten, vertrocknen sie.
Das Ganze läßt sich noch durch zu hohe Nachttemperaturen im Winter beschleunigen.
Ebenso verlieren die Pflanzen im Sommer nach Hitzeperioden mit über 30°C an Substanz.

So ähnlich waren meine Erfahrungen, leider...

Ja, die Pflanzen waren einige Zeit ganz gut im Angebot (z.B. O&M), aber ich hab mich da nicht drüber getraut. Umso kleiner Arten sind, umso gefährlicher wird es. Aber wenn die Pflanzen so wie devonianum funktionieren würden, wäre es einfach für mich, das ist bei mir ein Selbstläufer