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Triacontanol! Wer hat Erfahrung damit?

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Franz
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Gast

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Gast

Hallo Ralf,

habe ich!
Seine Antwort auf Deine Frage:

DEN Chemismus gibt's klar nicht. CAM-Pflanzen wirken mit ihrem diurnalen Säurerhythmus einem Wasserverlust durch Transpiration entgegen. Die tags zuvor gebildete Speicherstärke muss unter Energieverbrauch nachts zur CO2-Fixierung herhalten, die Speicher müssen erst mal wieder gefüllt werden, der Zuwachs an Biomasse ist daher relativ gering, um es mal salopp auszudrücken. Andere Pflanzen brauchen dies für gewöhnlich nicht. Aber allen (grünen) Pflanzen ist die Photosynthese gemein. Ganz einfach ausgedrückt: Es findet eine starke Anregung der Photosynthese statt, auch bei CAM-Pflanzen. Am besten ist, man probiert es einfach aus. Bei Orchideen hat sich gezeigt, dass wesentlich stärkeres Wachstum einsetzt. Bei gerade blühenden Orchideen sollte man bis nach der Blüte mit Zugabe von Triacontanol warten, da oft spontan (nicht immer) auf vegetatives Wachstum umgestellt wird. Ich bin kein Biochemiker, habe diese Formulierung so von einem amerikanischen Studenten übernommen. Auf alle Fälle zeigt die Praxis, dass es funktioniert.

Viele Grüße...

UweM.

UweM.
Fachmoderator Paphiopedilum

Hallo zusammen,

ich bin schon der Meinung, dass man bei bestimmten Orchideenarten "Veränderungen" nach ganz kurzer Zeit (1 bis 2 Tagen) wahrnehmen kann.

So reagieren z.B. "buntblättrige" Paphios kurzfristig nach Zugabe von Algen- bzw. Humusextrakten:

Die Blätter haben eine sehr intensive Farbe - mit Worten kann man das schlecht beschreiben - sie haben ein ähnliches Aussehen, als ob man sie mit Blattglanz besprüht hat. Dieser "Glanz" verflüchtigt sich nach einer Woche wieder...

An hartblättrigen Paphios kann ich diese Veränderung nicht wahrnehmen. Das gleich gilt für alle Bulbartigen Orchideen wie z.B. Cattleyen. Hier kann man Veränderung wohl erst nach Abschluss der Vegetationsperiode beurteilen.


Wer sich tiefer mit der Materie "Pflanze" befassen möchte, dem kann ich das kleine Buch von Tompkins/Bird "Das geheime Leben der Pflanzen" empfehlen....Laughing 

Oder von  Tompkins/Bird "Die Geheimnisse der guten Erde" - hier werden traditionelle oder andersartige Pflanzenernährungen oder gleichartige Themen aus dem Bereich Landwirtschaft, Garten und Pflanze sachlich recherchiert und "wissenschaftlich" betrachtet bzw. bewertet...


Gruß
Uwe

Wodka

Wodka
Orchideenfreund

werner b schrieb:wer öfter auf Orchideenmessen geht, der kennt sicher die Pflanzen in Sphagnum und weichen Plastiktöpfen: diese Thailandware beinhaltet nicht mehr viel Natur,
in kurzer Zeit hochgepuscht mit Vitaminen, Hormonen, mit dem Gift der Herbstzeitlose tetraploid gemacht.
In kurzer Zeit von der Aussaat zur Monsterblüte.
Aber da der Absatz stimmt wird wohl auch in naher Zukunft so weiterproduziert.



Ich glaube nicht an solche Verschwörungstheorien. Die Taiwanesen haben nur für manche Arten eine optimale Kulturmethode gefunden, d.h. die richtige Kombination von Sphagnum, Wasser, Wärme, Licht und Dünger. Dazu haben sie auch ein passendes Außenklima, bzw. wir hier können das kaum imitieren. Auch die Holländer arbeiten da nahe am Optimum bei den Phalaenopsis Monokulturen.
Kleine Anekdote: Ich hatte bei einem Besuch in Taiwan gesehen, daß viele Gärtner so graue gepresste Würstchen in den Töpfen liegen haben, auf Nachfrage wurden Hormone genannt, die das Wachstum drastisch beschleunigen. Selbstverständlich habe ich mir eine Tüte gekauft und es ausprobiert. Dazu habe ich ca. 40 gleichartige Cattleya Jungpflanzen ausgesucht, sie in genau 2 optisch ähnliche Gruppen geteilt, nebeneinander gestellt und auf die eine Hälfte die Würstchen verteilt. Nach 3-4 Monaten habe ich verglichen und ...............es gab keinen Unterschied, wenn überhaupt war die Würstchen Fraktion etwas schlechter. Bei solchen Versuchen muß man aufpassen daß man nicht dem Wunschgedanken erliegt, am besten wäre eine verblindete Versuchsanordnung.

UweM.

UweM.
Fachmoderator Paphiopedilum

An dieser Stelle möchte ich diesen Beitrag wieder aus der "Versenkung" holen - meine Erfahrung mit Triacontanol:

in den letzten Wochen habe ich das Mittel jetzt 6 mal in der vorgegeben Konzentration ( 7ml auf 10 Liter Wasser) als Blattdüngung mit Algenextrakt und Bier alle zwei Wochen dem gesamten Pflanzenbestand verabreicht.

Es haben sich überdurchschnittliche große Neutriebe an vielen Paphios gebildet. Einige Paphs. mit Wurzelschäden fangen wieder an zu wachsen.

An Cattleyen kann man fast keine Reaktion sehen, was allerdings damit zusammen hängen könnte, dass zu Beginn des Testes die Neutriebe schon relativ groß waren.

Wer länger Orchideen kultiviert weiß, dass positve Kulturveränderungen nicht immer unmittelbar sichtbar werden, sondern erst mit dem nächsten Triebwachstum.

Bei den Laelia purpurats sind allerdings wieder sehr kräftige Neutriebe mit teilweise rötlicher Verfärbung zu beobachten. Die rötliche Verfärbungen sind oftmals ein Ausdruck von gutem Wachstum.

Also - insgesamt ein positver Eindruck, den ich auf die Verwendung von Triacontanol zurückführen würde. Das gute "Orchideenwetter" in diesem Sommer hat mit Sicherheit auch einen Beitrag zum guten Wachstum beigetragen.


Den von Simon geschilderten Blütenabwurf, der auch in der "Bedienungsanleitung" zu diesem Präparat beschrieben worden ist, konnte ich nicht feststellen.

Triacontanol gehört in die Klasse der Phytohormone und ist zuständigt für die Optimierung der Photosynthese und dürfte damit eigentlich keinen negativen Einfluss auf die Blütezeit von Pflanzen haben.

Allerdings wird die Blüteninduktion von Pflanzen durch andere Phytohormone gesteuert, die sogenannten Florigene. Vereinfacht gesagt "messen" diese Hormone die Lichtmenge und, wenn ein Schwellwert überschritten wird, wird eine Blüteninduktion initiert.

Steht die Pflanze jetzt zu warm, wird viel gegossen oder durch andere Maßnahmen stimmuliert, wird diese Blüteninduktion durch den Wuchsfaktor überdeckt und die Pflanze fängt nicht an zu blühen, sondern fängt an zu wachsen.

Da meine Orchideen ja aber auch blühen sollen, habe ich das Triacontanol abgesetzt, die Flasche war sowieso leer.


Zur Optimierung der Pflanzenblüte hat die Firma HESI jetzt einen neuen "Blütenbooster" auf den Markt gebracht. Nach Rücksprache mit der Firma soll der sich auch positiv auf Orchideen auswirken.

Ich werde das Präparat über "Winter" mal bei meinen Orchideen anwenden und zu gegebener Zeit einen Erfahrungsbericht schreiben.


Gast

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Gast

Hallo Uwe,
vielen Dank für deinen Beitrag und die gute Schilderung deiner Ergebnisse.
Um kurz auf das Thema des Blütenabwurfs zu kommen: Es freut mich, dass es bei dir keinen gegeben hat.
Ich gehe davon aus, dass meine blühenden Pflanzen durch die Gabe des Hormons von "Arterhaltung" auf "vegitatives Wachstum" umgestiegen sind und daher die Blütentriebe nicht mehr versorgt haben, was zum Abwurf der Blüten führte.
Ich habe das Mittel auch mal an einer knospigen Paphiopedilum die revolverblühend ist getestet. Das Ergebnis davon war eine pelorische Blüte,
die keinerlei Chancen auf natürliche Bestäubung hatte. Daraufhin setzte ich das Mittel sofort bei ihr ab und die nächste Blüte war wieder ganz normal.

Nun zu meinen bisherigen Ergebnissen mit Triacontanol:
Ich habe es auf alle nicht blühenden, nicht knospigen Orchideen von mir angewendet. Das heißt jede zweite Woche. Die anderen Wochen habe ich gedüngt.
Das Ergebnis war je nach Gattung unterschiedlich:

Paphiopedilum  und Phragmipedium:
Die Blätter der vorhandenen Triebe wurden deutlich fester und haben sich sogar aufgerichtet.
Ein außergewöhnliches Wachstum der blühfähigen aber noch nicht geblühten Triebe konnte in einem geringen Maße bei nahezu jeder Pflanze feststellen.
Nach der Gabe des Mittels hat JEDE der behandelten Orchideen sofort einen oder mehrere Neutriebe angesetzt, welche dann auch extrem schnell gewachsen sind.
Beim Umtopfen einiger Pflanzen konnte ich eine deutliche zunahme an Wurzeln feststellen. Oder anders gesagt, das Wurzelwachstum hat sich deutlich verbessert. Besonders bei zwei Pflanzen die ich gekauft hatte und bei denen alle Wurzeln verfault waren, konnte ich mit Triacontanol sehr viel erreichen. Diese Pflanzen habe ich mit einer deutlich höheren Konzentration behandelt und sie haben innerhalb von wenigen Wochen zahlreiche Wurzeln und Wurzelansätze gebildet. Mitlerweile sind beide Pflanzen gesund und munter und sind sehr gut eigewachsen, wodurch ich auch nochmal auf ein gutes Wurzelwachstum schließe.

Dendrobium:
Die vorhandenen Triebe, die noch nicht beblüht haben, sind sehr stark gewachsen. Ebenso hat JEDE Pflanze mehrere Neutriebe angesetzt, die miterweile fast alle schon so groß sind wie die Alttriebe. Bei einer Hybride hat sich innerhalb einer Woche ein Blütentrieb von einem kleinen Knubbel zu einem 50cm langen Blütentrieb entwickelt mit zahlreichen Knospen die sich kurz darauf öffneten. Danach habe ich das Triacontanol bei ihr wegen der Blüte abgesetzt. Nachdem sie schon fast verblüht war, setzte ich die Behandlung wieder fort und es hat sich ein Neutrieb der auch wieder sehr schnell gewachsen ist und jetzt die größe der Alttriebe und die gleiche Blattmenge hat.
Abgesehen davon, konnte ich bei den Dendrobien eine sehr starke zunahme des Wurzelwachstums und vorallem der Wurzelneubildung festellen.

Vanda Ocean Blue:
Da ich nur eine Vanda besitze, sind folgende Angaben natürlich entsprechend zu betrachten. Vor der Anwendung hat die Vanda nur vor sich hingedümpelt und gemütlich ein Blatt geschoben. Nach der Anwendung hat sie einen Neutrieb und mehrere Wurzeln (vorallem dicke) gebildet. Außerdem hat sie drei Blätter auf einmal geschoben, was mich schon sehr erstaunt hat. Diese Blätter sind ebenfalls sehr schnell gewachsen.

Cattleya:
Da ich bisher nur eine hatte die ich behandeln konnte, sind die folgenden Angaben wieder entsprechend zu betrachten.
Nachdem sie verblüht war, konnte ich sie endlich in einen größeren Topf pflanzen, da der alte deutlich zu klein war. Mit der Gabe von Triacontanol habe ich gleichzeitig angefangen. Zuerst hat sich zahlreiche neue Wurzeln gebildet, auch oberhalb des Substrats. Dann hat sie nach und nach insgesamt 4 neue Triebe gebildet, von denen zwei jetzt so groß wie die alten sind und die anderen beiden sind auch nicht mehr weit davon entfernt. Außerdem hat sie noch einen Trieb oder Ableger oder wie man das nennen soll, am oberen Ende eines Alttriebs neben der alten Blütenscheide gebildet, der jetzt mit den alten Trieben auf einer höhe ist, aber wohl noch nicht blühfähig ist.

Dracula vampira Hybride:
Auch hier ist wieder nur eine Pflanze vorhanden von der ich berichten kann. Hier ist der Bericht kurz. Die Gesundheit der vohandenen Triebe hat sich sichtlich verbessert und sie hat 3 Neutriebe gebracht. Diese sind allerdings im normalen Tempo gewachsen.

Sievekingia fimbriata:
Zu Beginn der Behandlung hat sie 3 Blätter abgeworfen. Danach hat sie überraschend nochmal Blütentriebe gebildet, obwohl sie erst einen Monat zuvor geblüht hatte. Abgesehen davon, kann ich hier nichts außergewöhnliches berichten.

Promenaea Limelight x Citrata:
Nach der Blüte habe ich mit der Gabe begonnen und sie hat zahllose Neutriebe gebracht. Ich hab bei 11 aufgehört zu zählen^^...

Encyclia garciana:
Hier gibt es auch nicht viel zu berichten. Sie wächst munter vor sich hin und hat mehrer Neutriebe gebracht. Geblüht hat sie noch nie.

Burrageara Nelly Isler:
Die Pflanze wirkt jetzt deutlich kräftiger und bildet 2 Neutriebe aus.

Wilsonara Stirling Tiger:
Auch hier wirkt die Pflanze deutlich kräftiger und bildet ebenfalls 2 Neutriebe aus auf deren Blüte ich mich schon riesig freue.

Phalaenopsis:
Bei den Phalaenopsen scheint das Mittel nicht viel zu bewirken. Die Wurzelbildung hat bei allen sehr zugenommen, sowie das Wachstum der Blätter.
Ein paar schieben auch neue Herzblätter, was ich aber eher für normal halte und nicht auf das Triacontanol zurückführen würde.

Ich schließe mich Uwe auch dabei an, dass wir einen wirklich guten Sommer für Orchideen hatten und das einiges begünstigt haben kann.
Momentan setze ich das Triacontanol für ein paar Wochen ab, da ich hoffe dass dann die ein oder andere Orchidee anfängt zu blühen.

Mein Fazit:
Ich bin von Triacontanol eindeutig überzeugt und werde es auch weiterhin verwenden. Es hat allen Pflanzen sichtlich gut getan und ihr Wachstum deutlich verbessert. Ebenso ist es sehr hilfreich wenn man eine kranke Orchidee retten will, da es sie durch und durch stärkt. Wichtig ist natürlich, dass die behandelten Pflanzen viel Licht bekommen, da Triacontanol die Photosynthese stark anregt und ohne Licht keine Photosynthese.
Nachteilig finde ich nur den Blütenabwurf, bzw das spontane Ende der Blütephase und die negative Wirkung auf Knospen von Paphiopedilen, wobei das geschmackssache ist, ob einem mutierte bzw verkrüppelte Blüten gefallen oder nicht.

UweM.

UweM.
Fachmoderator Paphiopedilum

Pluton schrieb:


Diese Pflanzen habe ich mit einer deutlich höheren Konzentration behandelt und sie haben innerhalb von wenigen Wochen zahlreiche Wurzeln und Wurzelansätze gebildet.
Hallo Simon,

in welcher Dosierung hast du das Mittel verabreicht?

Gruß
Uwe

Gast

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Gast

Als Normaldosis habe ich 1 ml pro Liter verwendet.
Bei den kranken Paphiopedilen habe ich für die Wurzelinduktion und zur Stärkung einmalig 4ml/l und dann noch zwei mal 3 ml/l und das alle zwei Wochen. Danach waren sie schon deutlich gesünder und ich hab sie normal mit 1 ml/l weiter behandelt. Ich habe bei den ersten beiden Gaben aber vorher immer erst nachgesehen, wie es der Pflanze geht. Wenn sich nach dem ersten mal noch keine deutliche Besserung gezeigt hätte, dann hätte ich nochmal 4 ml/l genommen.

Achja, wichtig ist auch noch zu sagen, dass ich sie so hell wie möglich gestellt habe, mit direkter Sonne, die allerdings durch ein Schattiergewebe um ca. 45% verringert wurde. Das Fenster war bzw ist ein ost Fenster. (Meine Wohnung ist exakt an den Himmelsrichtungen ausgerichtet)

Gast

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So... Ich habe es jetzt seit dem 20.9.13 mit dem Triacontanol pause gemacht.
Das Ergebnis ist das bis jetzt mind. 2 Pflanzen Blütentriebe angesetzt haben.
Ab dem nächsten Gießen, werde ich die Behandlung wieder ganz normal fortsetzen.

Gast

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Gast

Meinst Du es macht Sinn, Triacontanol in der lichtarmen Zeit anzuwenden? Oder beleuchtet Du Deine Orchis zusätzlich?

Gruß Ralf

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Ich sehe keinerlei Probleme oder Gründe es nicht auch in der lichtärmeren Zeit anzuwenden. Momentan habe ich noch keine Zusatzbeleuchtung, bin aber schon länger am überlegen.

Gast

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Hier wurde mehrfach erwähnt, dass Triacontanol ein Stoffwechselbeschleuniger sei und dass es daher besser ist, es den Pflanzen es in Erwartung der Sonne, Morgens zu verabreichen. Daher war mein Gedankengang, dass für eine Stoffwechselbeschleunigung Wasser, Wärme, Nährstoffe und Licht benötigt werden. Während die ersten Dinge einfach beeinflusst werden können, stellt der Lichtmangel bei den meisten ein Hindernis dar.
Jetzt stelle ich mir vor, dass es dabei zu einem Ungleichgewicht im Stoffwechsel der Pflanzen kommen könnte und im Ergebnis der Wuchs dem ähnelt, den wir bei Pflanzen erleben, die im Sommer zu dunkel stehen (???).
Also ich denke an vergeilte, dünne Triebe mit langen Internodien, bzw. langen dünnen Pseudobulben.

Gruß Ralf

UweM.

UweM.
Fachmoderator Paphiopedilum

An der TU von Kuala Lumpur (Malaysia) sind Untersuchung über die Wirksamkeit von Triacontanol (TRIA) an Bouganinvillen, Chrysanthemen und anderen Pflanzen durchgeführt worden.

Dafür sind jeweils 60 Pflanzen mit unterschiedlichen Konzentrationen von TRIA behandelt worden:

jeweils eine Kontrollgruppe ohne TRIA, eine mit 0,5 mg/l, eine mit 1,0 mg/l, eine mit 2,5 mg/l und eine mit 5,0 mg/l.

Diese Gruppen sind jeweils mit 10 Behandlungen im Abstand von 14 Tagen wiederholt worden - alle Pflanzen sind während der Testphase regelmäßig mit Dünger versorgt worden.

Der gesamte Versuch ist 1 Jahr später nochmals wiederholt worden.

Ergebnis:

In den Versuchsgruppen 0,5-2,5 mg/l sind Wachstumssteigerungen, Anzahl der Blüten und die Haltbarkeit von Blüten bis zu 35 % im Vergleich zur unbehandelten Gruppe erzielt worden.

So wurde bei Blattanalysen festgestellt, dass bei der Versuchgruppe 2,5 mg/l in den Blättern eine Erhöhung von N, P und K um jeweils ca. 35 % erzielt wurde. Zusätzlich wurden erhöhte Enzymaktivitäten, Aminosäuren und Vitaminbildung festgestellt.

Bei der Versuchsgruppe mit 5 mg/l wurde keine Ertragssteigerung festgestellt - die Ergebnis entsprachen denen im Bereich der Versuchsgruppe 0,5 mg/l bzw. waren teilweise nicht besser als die unbehandelten Pflanzen.

Noch stärkere Konzentration verursachten Wuchsstörungen an den Pflanzen.

Die oberste Konzentration dürfte damit bei 2,5 mg/ liegen.


Daraus ergeben sich folgende Hinweise für die Dosierung:

Da TRIA nicht wasserlöslich ist, wird es als gebrauchsfertige Lösung angeboten. Meiner Lösung lag folgender Dosiervorschlag bei:

um eine Lösung von 2,5 ppm ( = 2,5 mg/l = Obergrenze) zu erhalten, muss man 1,25 ml auf 1 Liter
Wasser geben

Die von Simon gewählte Dosierung von 4 mg /l ( = 4 ml /l ???) dürfte einer Konzentration von 8 ppm ( = 8 mg/l) entsprechen und dürfte lt. den vorliegenen Versuchergebnissen Wuchsdepressionen veruchsachen - also Vorsicht mit dieser Dosierung!

Gruß
Uwe



Zuletzt von UweM. am Do 7 Nov - 20:45 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

Gast

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Gast

Da hast du recht Uwe. Die 4ml Konzentration ist nur in speziellen Ausnahmefällen geeignet, wie z.b. bei kranken Orchideen die kaum noch Wurzeln haben.
Ich selbst wende Tria mit einer Mischung von 1-1,3ml pro Liter an. Die Ausnahme waren bei mir zwei Pflanzen die bei mir mit verrotteten Wurzeln ankamen und auch sonst schon sehr geschächt waren. In dem Fall habe ich eine deutlich höhere Konzentration verwendet, da Tria in hoher Konzentration bei ein- bis zweimaliger Anwendung keine Schäden oder Probleme herbeiführ (bei kranken Pflanzen), sondern kranke und sehr geschwächte Pflanzen retten oder rehabilitieren kann.

Gast

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Gast

Bei einem Anbieter von Triacontanol habe ich das gelesen:

"Unsere Triacontanol Stammlösung ist für die Anwendung in der Gewebekultur bestimmt. Sie hat daher keine Zulassung für die Anwendung an Nutz- und Zierpflanzen! Daher kann ich keine Tipps zur andersartigen Verwendung als die Verwendung in der Gewebekultur geben!"

Warum gibt es keine Zulassung für die Anwendung an Nutz- und Zierpflanzen? Nach dem Lesen der verschiedenen Beiträge dachte ich, dass Triacontanol im gewerblichen Bereich nicht nur bei Gewebekulturen üblich sei. Kann mir das Jemand erklären?

Gruß Ralf

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Gast

@Ralph

Ich denke daß Pflanzengewebekulturen gemeint sind und es halt keine offizielle Zulassung für den Nutzpflanzenanbau gibt. Was nicht heißen soll daß man es genau so gut dort anwenden kann. Durch diese Aussage schützt sich der Verkäufer nur vor möglichen Konsequenzen.

UweM.

UweM.
Fachmoderator Paphiopedilum

Ralfus schrieb:Warum gibt es keine Zulassung für die Anwendung an Nutz- und Zierpflanzen?

Wenn jemand, wie im vorliegenden Fall z.B. einen Wuchsstoff "entdeckt", muss er dafür eine Zulassung bei einer zuständigen Behörde beantragen und die Wirksamkeit anhand von wissenschaftlichen Studien nachweisen. Wenn der Nachweis dann z.B. an Gurken erbracht worden ist, bekommt er die Zulassung eben nur für Gurken....

Für die Aussage "das hilft super" gibt es keine Zulassung...

Die erbrachten Studien und die Zulassung kosten natürlich Geld. Darum werden neben der Zulassung oftmals auch Patente für diese Mittel angemeldet.


Es ist allgemein bekannt, dass Moosextrakte eine sehr gute Wirkung gegen viele Pilzkrankheiten im Pflanzenanbau haben. Trotzdem scheuen mögliche Hersteller die Beantragung einer Zulassung dafür, da der Nachweis der Wirksamkeit bei solchen Naturprodukten äußerst schwierig ist.

Trotzdem kann Moosextrakt gerade auch in der Orchideenkultur angewendet werden, ohne das es dafür eine behördliche Zulassung gibt. Man muss es dann nur selber herstellen, dafür ist es aber auch kostenlos.

Gruß
Uwe

Gast

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Gast

Habe da noch zwei Fragen:

1. Wenn ich also 2,5 mg/l Tria mit Wasser mischen möchte und mir der Hersteller eine Stammlösung von 2000 ppm anbietet, muss ich wieviel ml/1l Wasser mischen?
Ich verstehe noch nicht, wie ich von 2000 ppm auf mg und dann auf ml komme. Muss ich dafür die molare Masse von Tria kennen? Bitte erhellt mich!

2. Habe ich jetzt richtig verstanden, dass es egal ist, ob ich die Triamischung über die Blätter, über Tauchen oder Sprühgießen verabreiche?

Gruß Ralf

Gast

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Gast

Ralfus schrieb:Habe da noch zwei Fragen:

1. Wenn ich also 2,5 mg/l Tria mit Wasser mischen möchte und mir der Hersteller eine Stammlösung von 2000 ppm anbietet, muss ich wieviel ml/1l Wasser mischen?
Ich verstehe noch nicht, wie ich von 2000 ppm auf mg und dann auf ml komme. Muss ich dafür die molare Masse von Tria kennen? Bitte erhellt mich!

2. Habe ich jetzt richtig verstanden, dass es egal ist, ob ich die Triamischung über die Blätter, über Tauchen oder Sprühgießen verabreiche?

Gruß Ralf

Hallo Ralf,
auch wenn es jetzt wohl für dich keinen Unterschied mehr machen wird,
versuche ich dennoch mein Glück.

Zu 1.:
Bei einer Stammlösung von 2000ppm nimmt man für eine Konzentration von 1mg/L eine Mischung von 1ml/L.
In diesem Fall verhalten sich mg und ml absolut gleich. Daher brauchst du für 2,5mg/L eine Mischung von 2,5ml/L.

Zu 2.:
Ja und nein. Triacontanol wird von den meisten Orchideen über alle Wege aufgenommen. Am Besten funktioniert die
Aufnahme über das Gießwasser/Tauchen. Die maximale Aufnahme erreicht man durch die Kombination von Tauchen und
Sprühen. So nimmt die Pflanze den Wirkstoff durch die Wurzeln und die Blätter auf.
Man kann natürlich auch ausschließlich sprühen, dann hat man halt eine gezieltere Wirkung, in diesem Fall auf die Blätter.

Gast

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Gast

Hallo Simon,
ich möchte wissen ob du immer noch Triacontanol anwendest und wie deine Ergebnisse bis heute damit sind?
LG Sandra

UweM.

UweM.
Fachmoderator Paphiopedilum

Hallo Sandra,

Simon ist schon seit einiger Zeit nicht mehr im Forum aktiv...

Zum Triacontanol: Mit diesem Produkt ist es wie mit anderen "Wuchsstoffen" - unter optimalen Bedingungen und in der richtigen Konzenztration kann es das Wachstum der Orchideen noch um wenige Prozentpunkte optimieren.

Viel wichtiger sind die Grundlagen der Orchideenkultur zu beherzigen: richtige Temperatur der jeweiligen Orchideenart einhalten, richtiger Pflanzstoff, Licht und Wasser und Dünger Rolling Eyes

*Felix*

*Felix*
Orchideenfreund

UweM. schrieb:
Viel wichtiger sind die Grundlagen der Orchideenkultur zu beherzigen: richtige Temperatur der jeweiligen Orchideenart einhalten, richtiger Pflanzstoff, Licht und Wasser und Dünger  Rolling Eyes

Richtig, wenn das nicht klappt, bringen auch Phytohormone nicht viel.

Gast

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Gast

Hallo Uwe und Felix,
danke für die Info Uwe Laughing
Ich war eigentlich nur neugierig ob seine Pflanzen überhaupt noch leben nach diesem Intensivdoping lachen
Ich für meinen Teil denke dass man der Natur seinen Lauf lassen sollte und die Resultate die er anscheinend nach nur 4 Tagen gehabt haben will sind mir doch schon komisch vorgekommen.Mein erster Gedanke war dass er Werbung für dieses Produkt machen wollte aber nach diesen eindeutig überzogenen´´ Resultaten´´ , die ja auch mehrmals hinterfragt wurden konnte ich das nicht mehr ernst nehmen. Wo wäre denn da noch die Freude durch eigene Pflege und vielleicht auch Fehler die Pflanzen wieder zum blühen zu bekommen?Meiner Meinung nach hat das überhaupt nichts mehr mit Pflanzenliebe zu tun.
Ganz liebe Grüße an euch zwei moegen

UweM.

UweM.
Fachmoderator Paphiopedilum

Sandra schrieb:Meiner Meinung nach hat das überhaupt nichts mehr mit Pflanzenliebe zu tun.

Zum Glück gibt es eben auch solche Leute, die mit dem Erforschen, Analysieren und letztendlich auch mit der Produktion von derartigen "Pflanzenhilfsmitteln" die Pflanzenproduktion optimieren wollen und das letztendlich auch als eigenen Brotwerwerb betreiben. Ich habe da in den letzten Jahren viele interessant Leute kennen gelernt.

Das hat dann aber wenig mit unserer oft übersteigerten "Liebe" zu Pflanzen zu tun, die oftmals schlagartig erlischt wenn man sich einem neuen "Hobby" zuwendet. Embarassed Shocked

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