Hi,
als Maschinenbau-Ing. neige ich dazu, Dinge sehr technisch anzugehen und mich neben der Praxis auch mit der Theorie zu beschäftigen.
Anders als bei Tieren hat man bei Orchideen etwas Zeit seine Haltungsbedingungen zu optimieren (so lange die Grundparameter halbwegs passen, natürlich!).
Da ich mich wieder dran mache, C. Rex, C. Dowiana und Primärhybriden davon zu sammeln, habe ich mich auch wieder mit den Kulturbedingungen beschäftigt.
Leider kann ich auch nicht mal eben nach Peru jetten und alle mir in den Sinn kommenden Parameter zum Thema Wasser, Licht, etc. untersuchen, also muss ich anhand von Bildern, Klima-Diagrammen und ähnlichem mir etwas zusammen reimen.
Da Pflanzen ihre Energie aus der Photosynthese beziehen, wird Licht einer der wichtigsten Parameter sein!
Also fange ich wie folgt an: Wo kommen die Pflanzen her ? Aus der Nähe des Äquators, heißt, annähernd 12 Stunden Tag, 12 Stunden Nacht, Sonne geht schnell auf, Sonne geht schnell unter, dazwischen relativ konstante Sonneneinstrahlung.
Wo wachsen die Pflanzen ? Als Aufsitzerpflanzen recht weit oben in den hohen Bäumen > Recht viel Licht.
Volle/Pralle Sonne hat etwa eine stärke von 100.000 Lux. Gut Lux ist eine für uns Menschen und unser sehen festgelegte Maßeinheit, aber es ja noch PAR/PPFD (für Pflanzen nutzbare Energie)
Umgerechnet sind 100k Lux etwa 2300 umol/s/m2.
Allerdings wachsen die Pflanzen nicht im direkten/prallen Sonnenlicht, wie heißt es so schön? Halbschattig.
Also gehen wir mal von 50k Lux aus was dann 1150 umol/s/m2 beträgt. Jetzt kann man natürlich hingehen und seine Pflanzen mit einer entsprechenden Intensität bestrahlen, für 12h, aber das wäre vermutlich noch zu viel, denn es gibt noch eine weitere Einheitsgröße, den DLI (Daylight integral) oder anders gesagt, die Energie, die eine Pflanze über den ganzen Tag sammelt, da wir oben ja schon in der Maßeinheit eine Zeiteinheit integriert hatten (/s= pro Sekunde), ist die aufsummierte Sonnenenergie über den Tag (ca. 12h) der DLI.
Auf Grund des sich ändernden Sonnenstandes haben die Pflanzen aber nicht die ganze Zeit 50k Lux Bestrahlung, sondern deutlich weniger.
In Deutschland kann man grob damit rechnen, durch die langen Sonnenaufgang- und Sonnenuntergangszeiten mit einem kurzen Peak zur Mittagszeit, dass man etwa 50% der Lichtintensität über den ganzen Tag konstant gibt, um am Ende der Pflanze den gleichen DLI zur verfügung zu stellen. Bei C3 und C4 Pflanzen (Pflanzen, die Tagsüber Co2 aufnehmen und in O2 umwandeln) kann man dazu auch noch die Nachtzeiten etwas reduzieren, somit kann man mit der Lichtintensität noch etwas runter, was sowohl für die Pflanze etwas besser ist, als auch für die Technik, weniger Wärmeentwicklung etc.
Cattleya hingegen sind sogenannte CAM Pflanzen, kurz gesagt, sie speichern Co2 nachts und wandeln es Tags in Kolenstoff und O2 um. Verkürze ich die Nacht, verkürze ich auch die Zeit, in der die Pflanzen Co2 aufnehmen und einlagern können.
Nun kommen wir aber zu dem Unterschied zwischen Europa und Äquatornähe, was die Lichtintensität betriff. Dadurch dass es nur kurze Zeit braucht, bis das Licht eine sehr hohe Intensität erreicht hat und es abends auch nahezu Schlagartig dunkel wird, rechne ich mit einem Faktur von 70% des maximalen LUX-Wertes über den Tag konstant.
Das wären dann 35k Lux oder ein PPFD von etwa 805 umol/s/m2
Sonnenstandskurve Moyobamba Peru Sommersonnenwende
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Sonnenstandskurve Hannover Sommersonnenwende
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Anders als bei Tieren hat man bei Orchideen etwas Zeit seine Haltungsbedingungen zu optimieren (so lange die Grundparameter halbwegs passen, natürlich!).
Da ich mich wieder dran mache, C. Rex, C. Dowiana und Primärhybriden davon zu sammeln, habe ich mich auch wieder mit den Kulturbedingungen beschäftigt.
Leider kann ich auch nicht mal eben nach Peru jetten und alle mir in den Sinn kommenden Parameter zum Thema Wasser, Licht, etc. untersuchen, also muss ich anhand von Bildern, Klima-Diagrammen und ähnlichem mir etwas zusammen reimen.
Da Pflanzen ihre Energie aus der Photosynthese beziehen, wird Licht einer der wichtigsten Parameter sein!
Also fange ich wie folgt an: Wo kommen die Pflanzen her ? Aus der Nähe des Äquators, heißt, annähernd 12 Stunden Tag, 12 Stunden Nacht, Sonne geht schnell auf, Sonne geht schnell unter, dazwischen relativ konstante Sonneneinstrahlung.
Wo wachsen die Pflanzen ? Als Aufsitzerpflanzen recht weit oben in den hohen Bäumen > Recht viel Licht.
Volle/Pralle Sonne hat etwa eine stärke von 100.000 Lux. Gut Lux ist eine für uns Menschen und unser sehen festgelegte Maßeinheit, aber es ja noch PAR/PPFD (für Pflanzen nutzbare Energie)
Umgerechnet sind 100k Lux etwa 2300 umol/s/m2.
Allerdings wachsen die Pflanzen nicht im direkten/prallen Sonnenlicht, wie heißt es so schön? Halbschattig.
Also gehen wir mal von 50k Lux aus was dann 1150 umol/s/m2 beträgt. Jetzt kann man natürlich hingehen und seine Pflanzen mit einer entsprechenden Intensität bestrahlen, für 12h, aber das wäre vermutlich noch zu viel, denn es gibt noch eine weitere Einheitsgröße, den DLI (Daylight integral) oder anders gesagt, die Energie, die eine Pflanze über den ganzen Tag sammelt, da wir oben ja schon in der Maßeinheit eine Zeiteinheit integriert hatten (/s= pro Sekunde), ist die aufsummierte Sonnenenergie über den Tag (ca. 12h) der DLI.
Auf Grund des sich ändernden Sonnenstandes haben die Pflanzen aber nicht die ganze Zeit 50k Lux Bestrahlung, sondern deutlich weniger.
In Deutschland kann man grob damit rechnen, durch die langen Sonnenaufgang- und Sonnenuntergangszeiten mit einem kurzen Peak zur Mittagszeit, dass man etwa 50% der Lichtintensität über den ganzen Tag konstant gibt, um am Ende der Pflanze den gleichen DLI zur verfügung zu stellen. Bei C3 und C4 Pflanzen (Pflanzen, die Tagsüber Co2 aufnehmen und in O2 umwandeln) kann man dazu auch noch die Nachtzeiten etwas reduzieren, somit kann man mit der Lichtintensität noch etwas runter, was sowohl für die Pflanze etwas besser ist, als auch für die Technik, weniger Wärmeentwicklung etc.
Cattleya hingegen sind sogenannte CAM Pflanzen, kurz gesagt, sie speichern Co2 nachts und wandeln es Tags in Kolenstoff und O2 um. Verkürze ich die Nacht, verkürze ich auch die Zeit, in der die Pflanzen Co2 aufnehmen und einlagern können.
Nun kommen wir aber zu dem Unterschied zwischen Europa und Äquatornähe, was die Lichtintensität betriff. Dadurch dass es nur kurze Zeit braucht, bis das Licht eine sehr hohe Intensität erreicht hat und es abends auch nahezu Schlagartig dunkel wird, rechne ich mit einem Faktur von 70% des maximalen LUX-Wertes über den Tag konstant.
Das wären dann 35k Lux oder ein PPFD von etwa 805 umol/s/m2
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