Moin,
so langsam kommen die 2020er Importe aus Ekuador bei uns in Gange. Es macht sich halt immer mehr bemerkbar, dass die Gruson-Gewächshäuser ihren Epiphyten nun 3 Temperaturbereiche bieten können. Pleurothallis aporosis ist so ein Nutznießer.
Beschrieben wurde die Art 1999 von C. Luer und interessant liest sich die Beschreibung des Habitats: terrestrisch in semi-aridem Gebüsch, 3000 m üNN, ca. 80 km südlich Cuenca. Sie scheint bisher nur von einem Standort bekannt zu sein.
"Semi-Arid" ist sicher eine Wortkombination, die einem bei Pleurothallis nicht sofort in den Sinn kommt. Ein schönes Beispiel dafür, dass wir Liebhaber diese Pflanzengruppe möglicherweise zu sehr pauschalisieren.
So extrem wie es sich anhört, ist es aber, nach meinen Recherchen, auch nicht. Im Sommer sollten die Wassergaben nicht zu gering sein. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit von Juni bis Oktober ist jedenfalls wichtig. In der Natur dürften an solchen Standorten auch immer wieder Wolken und Nebel durchziehen, die die relative Trockenheit abmildern, vor allem in der winterlichen Ruhezeit.
Bedenken muss man zusätzlich die Verdunstung, die in diesen Höhenlagen durch die Temperatur geringer ausfällt als in tiefer gelegenen Bereichen.
Noch ist unsere Pflanze recht klein, einige Exemplare sollen aber bis zu 60 cm hoch werden können. Minimalgröße sind wohl 30 cm und deshalb ist es keine Miniatur-Orchidee. Die Blüte ist glücklicherweise auch nicht Mini, hängt aber kopfüber direkt am Blattansatz und fällt nicht sofort auf. Die braunrote Farbe mit den dunkleren Streifen finde ich, von Nahem betrachtet, sehr apart.
Das heisst für die Kultur, so machen wir es in Magdeburg:
- Schalenkultur im kalten Abteil (winterliche Nachttemperatur bis zu 8° C, sommerliche Tagtemperatur möglichst unter 25° C, stärkere Temperaturschwankungen über den Tag werden ganzjährig dankend angenommen)
- Substrat ist eine feinere Epiphytenmischung mit Zumischung von gröberem Bims/Lavagemisch (3 - 8 mm)
- viel Frischluft
- hohe Luftfeuchte von April bis November, ansonsten tägliches übernebeln
- ein sehr heller Standort ohne viel direkte Sonne
- Frühling mäßig feucht, Sommer/Herbst feucht, Winter mäßig trocken
Ein Foto der ganzen Pflanze reiche ich nach.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]
so langsam kommen die 2020er Importe aus Ekuador bei uns in Gange. Es macht sich halt immer mehr bemerkbar, dass die Gruson-Gewächshäuser ihren Epiphyten nun 3 Temperaturbereiche bieten können. Pleurothallis aporosis ist so ein Nutznießer.
Beschrieben wurde die Art 1999 von C. Luer und interessant liest sich die Beschreibung des Habitats: terrestrisch in semi-aridem Gebüsch, 3000 m üNN, ca. 80 km südlich Cuenca. Sie scheint bisher nur von einem Standort bekannt zu sein.
"Semi-Arid" ist sicher eine Wortkombination, die einem bei Pleurothallis nicht sofort in den Sinn kommt. Ein schönes Beispiel dafür, dass wir Liebhaber diese Pflanzengruppe möglicherweise zu sehr pauschalisieren.
So extrem wie es sich anhört, ist es aber, nach meinen Recherchen, auch nicht. Im Sommer sollten die Wassergaben nicht zu gering sein. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit von Juni bis Oktober ist jedenfalls wichtig. In der Natur dürften an solchen Standorten auch immer wieder Wolken und Nebel durchziehen, die die relative Trockenheit abmildern, vor allem in der winterlichen Ruhezeit.
Bedenken muss man zusätzlich die Verdunstung, die in diesen Höhenlagen durch die Temperatur geringer ausfällt als in tiefer gelegenen Bereichen.
Noch ist unsere Pflanze recht klein, einige Exemplare sollen aber bis zu 60 cm hoch werden können. Minimalgröße sind wohl 30 cm und deshalb ist es keine Miniatur-Orchidee. Die Blüte ist glücklicherweise auch nicht Mini, hängt aber kopfüber direkt am Blattansatz und fällt nicht sofort auf. Die braunrote Farbe mit den dunkleren Streifen finde ich, von Nahem betrachtet, sehr apart.
Das heisst für die Kultur, so machen wir es in Magdeburg:
- Schalenkultur im kalten Abteil (winterliche Nachttemperatur bis zu 8° C, sommerliche Tagtemperatur möglichst unter 25° C, stärkere Temperaturschwankungen über den Tag werden ganzjährig dankend angenommen)
- Substrat ist eine feinere Epiphytenmischung mit Zumischung von gröberem Bims/Lavagemisch (3 - 8 mm)
- viel Frischluft
- hohe Luftfeuchte von April bis November, ansonsten tägliches übernebeln
- ein sehr heller Standort ohne viel direkte Sonne
- Frühling mäßig feucht, Sommer/Herbst feucht, Winter mäßig trocken
Ein Foto der ganzen Pflanze reiche ich nach.
[Sie müssen registriert oder eingeloggt sein, um diesen Link sehen zu können]